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Forschungsbericht - Pädagogische Hochschule Karlsruhe

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Die Tätigkeitsprofile von Assistierenden und wissenschaftlichen Mitarbeitenden unterscheiden sich<br />

kaum. Lediglich unter denjenigen, die einen Arbeitsschwerpunkt in der Ausbildung haben, finden sich<br />

deutlich mehr Assistierende als wissenschaftliche Mitarbeitende. Die Situation ist insgesamt jedoch in<br />

den Fachbereichen sehr unterschiedlich.<br />

In irgendeiner Form im Bereich der Lehre (Aus- und Weiterbildung) sind insgesamt 70% aller Mittelbaumitarbeitenden<br />

tätig. Dabei übernehmen Frauen deutlich häufiger als Männer die selbständige<br />

Durchführung von Lehrveranstaltungen und die Beurteilung von Studienleistungen. Da diese Tätigkeiten<br />

in vielen Personalverordnungen primär den Dozierenden zugeordnet sind, ist zu vermuten, dass<br />

vor allem Frauen im Status von Mittelbaumitarbeitenden eigentlich ein Dozierendenportfolio wahrnehmen.<br />

Über 80% der Mittelbaumitarbeitenden arbeitet in Projekten. Dabei sind bei über der Hälfte die <strong>Hochschule</strong>n<br />

selbst die Auftraggebenden. Dies war 2004 schon so. Bei 37% der Projekte sind private Unternehmen<br />

die Auftraggeber, bei 26% handelt es sich um KTI-Projekte und 20% werden im Auftrag<br />

einer öffentlichen Verwaltung durchgeführt. Von Stiftungen, EU oder SNF werden je zwischen 7 und<br />

8% der Projekte unterstützt. Mehrfachnennungen waren möglich, so dass zu vermuten ist, dass es<br />

insbesondere einen relevanten Anteil von Projekten gibt, bei denen die <strong>Hochschule</strong> selber sowie ein<br />

externer Partner gemeinsam als Auftraggeber auftreten. – Da Frauen seltener als Männer in der Forschung<br />

tätig sind, bzw. häufiger in der Ausbildung oder in Stabsfunktionen, ist es nicht verwunderlich,<br />

dass Frauen häufiger als Männer in Projekten arbeiten, die von der <strong>Hochschule</strong> selbst in Auftrag gegeben<br />

werden. Vermutlich geht es hier oft um Projekte im Bereich der Aus- und Weiterbildung oder<br />

auch um Projekte der <strong>Hochschule</strong>ntwicklung, mit denen Mittelbaumitarbeitende in Stabsfunktionen<br />

besonders häufig zu tun haben.<br />

Qualifizierung während der Anstellung<br />

Rund 48% der Mittelbaumitarbeitenden besuchen gegenwärtig parallel zu ihrer Anstellung eine Weiterbildung<br />

(Fachkurse/Seminare, CAS, DAS, MAS), absolvieren ein Studium (Fachhochschule, Pädagogische<br />

<strong>Hochschule</strong> oder Uni) oder arbeiten an einer Qualifikationsarbeit. Dabei sind die Frauen<br />

deutlich aktiver als die Männer. Generell hat diese Art der Qualifizierung während einer Mittelbauanstellung<br />

seit 2004 zugenommen. Damals lag der Anteil bei etwa 42%. Ausschlaggebend dafür, eine<br />

berufliche Aus- oder Weiterbildung zu besuchen, ist vor allem der Erhalt der Arbeitsmarktfähigkeit.<br />

Demgegenüber spielt das Anstreben einer akademischen Laufbahn als Motiv eine untergeordnete<br />

Rolle.<br />

Der Anteil der Mittelbaumitarbeitenden, die an einer Dissertation arbeiten, ist gegenüber 2004 leicht<br />

gestiegen (10.6% vs. 6%). Sieben der Befragten bzw. 0.35% arbeiten an einer Habilitation. Beim Verfassen<br />

einer persönlichen Qualifikationsarbeit ist den Mittelbaumitarbeitenden die Bereitstellung von<br />

Zeit durch die <strong>Hochschule</strong> besonders wichtig. Dabei klafft eine relativ grosse Differenz zu ihrer Zufriedenheit<br />

mit diesem Aspekt. Dazu passt, dass lediglich 28% derjenigen, die an einer Arbeit schreiben,<br />

den Eindruck haben, genügend oder eher genügend Zeit dafür zu haben. Im Hinblick auf die Positionierung<br />

eines Teils der Mittelbaustellen als Qualifikationsstellen, müsste die Situation hier überprüft<br />

werden.<br />

Im Jahr 2010 haben rund 60% der Mittelbaumitarbeitenden eine Tagung oder einen Kongress besucht.<br />

Dabei haben drei Viertel von diesen einen aktiven Beitrag geleistet, ein Drittel jedoch im Bereich<br />

des Organisationsmanagements. Wenn Produkte präsentiert wurden, dann häufiger von Männern<br />

als von Frauen. Ebenfalls rund ein Drittel der Mittelbaumitarbeitenden haben Publikationen eingereicht.<br />

Dabei sind die hohen Erfolgsquoten, insbesondere auch bei Zeitschriften mit Peer-Review,<br />

auffallend. Allerdings sind dabei sehr grosse Fachbereichsunterschiede festzustellen. So haben im<br />

Fachbereich Chemie & Life Sciences knapp 55% einen Artikel in einer solchen Zeitschrift eingereicht<br />

und gut 51.5% berichten, dass der Beitrag auch angenommen wurde. Dies ist im Vergleich der Fach-<br />

Situation des Mittelbaus an Fachhochschulen und Pädagogischen <strong>Hochschule</strong>n Seite | 143

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