Forschungsbericht - Pädagogische Hochschule Karlsruhe
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Rekrutierungswege – Eingangsqualifikationen<br />
Mittelbaumitarbeitende haben ihre Stellen am häufigsten über persönliche Kontakte erhalten und dies<br />
vor allem die Assistierenden und insbesondere die Männer. Der Frauenanteil ist hingegen unter denjenigen,<br />
die über formelle Kanäle rekrutiert werden (Stelleninserate in Print- oder E-Medien) besonders<br />
gross. Dies war bereits 2004 der Fall. In diesem Zusammenhang ist es auch nicht erstaunlich,<br />
dass viele bereits an der <strong>Hochschule</strong> studiert haben, an der sie jetzt arbeiten. Bei den Befragten, die<br />
über einen Abschluss an einer Fachhochschule oder Pädagogischen <strong>Hochschule</strong> verfügen, sind dies<br />
78%, wobei 30.5% auf die Frauen und 69.5% auf die Männer entfallen. Der Anteil ist allerdings so<br />
hoch, dass dies nicht nur diejenigen betreffen kann, die über persönliche Kontakte zu ihrer Stelle gekommen<br />
sind. Es ist generell davon auszugehen, dass Mittelbaumitarbeitende – und hier insbesondere<br />
die Männer „ihrer“ <strong>Hochschule</strong> sehr treu sind.<br />
Je über ein Drittel der Mittelbaumitarbeitenden verfügt beim Start ihrer Anstellung entweder über einen<br />
Bachelorabschluss einer Fachhochschule oder Pädagogischen <strong>Hochschule</strong> oder über einen Masteroder<br />
Lizentiatsabschluss einer Universität. Dabei gibt es jedoch grosse Fachbereichsunterschiede:<br />
Universitätsabschlüsse dominieren im Fachbereich Soziale Arbeit, an den Pädagogischen <strong>Hochschule</strong>n<br />
sowie im Fachbereich Gesundheit. Für den Fachbereich Technik & IT ist der Fachhochschulbachelor<br />
die mit Abstand wichtigste Eingangsqualifikation. Auch im Fachbereich Chemie & Life Sciences<br />
und im Fachbereich Wirtschaft hat der eigene Bachelor noch eine vergleichsweise hohe Bedeutung.<br />
Im Fachbereich Wirtschaft kommt dem universitären Master jedoch eine ähnlich hohe Bedeutung zu.<br />
Insgesamt verfügen 8.5% der Stichprobe bereits über ein Doktorat, wenn sie als Mittelbaumitarbeitende<br />
an einer Fachhochschule oder Pädagogischen <strong>Hochschule</strong> angestellt werden. Dabei zeigen sich<br />
im Unterschied zu 2004 keine wesentlichen Geschlechtsunterschiede. Generell lässt sich feststellen,<br />
dass sich das Qualifikationsniveau beim Einstieg erhöht hat.<br />
Der Anteil der Frauen, die vor der Anstellung an der Fachhochschule oder Pädagogischen <strong>Hochschule</strong><br />
bereits berufstätig waren, ist heute grösser als noch 2004. Entsprechend treten Frauen auch eher in<br />
einem höheren Lebensalter ein und verbinden die Anstellung an der <strong>Hochschule</strong> auch eher mit dem<br />
Aspekt der beruflichen Neu- oder Umorientierung. Männer kommen hingegen häufiger direkt nach<br />
dem Studium zu einer Anstellung an der <strong>Hochschule</strong>. Diese Unterschiede lassen sich zu einem<br />
Grossteil als Effekte von spezifischen Laufbahnmustern in eher männlich und eher weiblich dominierten<br />
Fachbereichen interpretieren. So scheint sich zum Beispiel im männlich geprägten Fachbereich<br />
Technik & IT ein häufiger Weg vom Bachelorabschluss in eine Assistentenanstellung herauszubilden,<br />
während sich in den eher weiblich geprägten Fachbereichen Soziale Arbeit, Gesundheit und an den<br />
Pädagogischen <strong>Hochschule</strong>n dieser direkte Weg weniger eröffnet, da für die meisten Disziplinen ein<br />
Universitätsabschluss vorausgesetzt wird.<br />
Tätigkeitsprofile<br />
Forschung und Entwicklung ist nach wie vor das zentralste Arbeitsfeld für den Mittelbau. Gut drei Viertel<br />
sind in diesem Leistungsbereich tätig und etwas über die Hälfte hat dort den Arbeitsschwerpunkt.<br />
Dies war 2004 sehr ähnlich.<br />
In Bezug auf den Schwerpunkt der Arbeitstätigkeit zeigen sich deutliche Geschlechtsunterschiede:<br />
62% der Männer, jedoch nur 44% der Frauen haben ihren Schwerpunkt im Bereich Forschung und<br />
Entwicklung. Frauen haben ihren Arbeitsschwerpunkt hingegen signifikant häufiger in der Ausbildung<br />
oder in einer Stabsfunktion als Männer. Diese Geschlechtsunterschiede sind im Vergleich zu den Ergebnissen<br />
der Studie 2004 vergleichbar. Da in der Regel Forschung ausserhalb der <strong>Hochschule</strong> und<br />
spezifisch im Wissenschaftssystem mit mehr Renommee verbunden ist als Lehre, ist diese Differenz<br />
problematisch.<br />
Situation des Mittelbaus an Fachhochschulen und Pädagogischen <strong>Hochschule</strong>n Seite | 142