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Forschungsbericht - Pädagogische Hochschule Karlsruhe

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Spannungsverhältnis zwischen einem persönlichen Soll- und dem aktuellen Ist-Zustand auszugehen.<br />

Ein ähnliches Bild zeigte sich bereits in der Erhebung von 2004: Die Aspekte der Aufstiegsmöglichkeiten<br />

und des hohen Einkommens wurden auch damals als besonders wichtig angesehen, jedoch in der<br />

realen Situation ebenfalls als weniger gut bis mittel beurteilt. Trotzdem hat sich seit 2004 etwas bewegt:<br />

Die Einschätzung der persönlichen Situation durch die Befragten ist bei diesen zwei Aussagen<br />

in der aktuellen Studie leicht positiver ausgefallen. In Bezug auf die anderen Aspekte gibt es keine<br />

wesentlichen Unterschiede.<br />

Ebenfalls hoch signifikante Unterschiede zwischen der Einschätzung der Wichtigkeit eines Aspekts<br />

und seiner Beurteilung in der aktuellen Situation sind im Bereich der Entwicklungsmöglichkeiten am<br />

Arbeitsplatz festzustellen („ich habe Chancen zur fachlichen Weiterqualifizierung“; „ich kann mich persönlich<br />

weiterentwickeln“). Positiv fällt auf, dass die durch die Mittelbauangestellten als besonders<br />

wichtig eingeschätzten Aspekte „ich kann meine fachlichen Kompetenzen bei der Arbeit einbringen“<br />

und „ich kann meine Ideen in die Arbeit einbringen“ in der aktuellen beruflichen Tätigkeit in hohem<br />

Mass auch als vorhanden beurteilt werden. Hier besteht lediglich eine geringe Diskrepanz (0.37 resp.<br />

0.28) zwischen der persönlichen Einschätzung der Wichtigkeit und der Beurteilung der aktuellen Situation.<br />

Etwas akzentuiert formuliert könnte man sagen, dass die aktuellen Arbeitsplätze viele fachliche<br />

Gestaltungsmöglichkeiten bieten, jedoch zu wenige Möglichkeiten, sich darin auch weiter zu entwickeln.<br />

Zwischen den Assistierenden und wissenschaftlichen Mitarbeitenden bestehen keine grösseren Differenzen<br />

in Bezug auf die Einschätzung der Wichtigkeit der verschiedenen Aspekte und deren Beurteilung<br />

in der aktuellen Berufssituation. Einzig beim Aspekt „ich übernehme Führungsaufgaben resp.<br />

Leitungsaufgaben“ zeigt sich ein hoch signifikanter Unterschied. Die Möglichkeit der Übernahme von<br />

Führungs- resp. Leitungsaufgaben ist wissenschaftlichen Mitarbeitenden und Mittelbauangestellten in<br />

anderen Funktionen wichtiger (mittlere Zustimmung jeweils 2.83) als Assistierenden (mittlere Zustimmung<br />

2.63). Bei dieser Aussage fällt auch die Diskrepanz zwischen persönlicher Wichtigkeit und aktuellem<br />

Ist-Zustand unterschiedlich aus: Sie ist bei den Assistierenden deutlich grösser als bei den wissenschaftlichen<br />

Mitarbeitenden und Angestellten in anderen Funktionen. Während die Aussage „ich<br />

übernehme Führungsaufgaben resp. Leitungsaufgaben“ bei Assistierenden nur eine mittlere Zustimmung<br />

von 2.20 findet, liegt dieser Wert bei wissenschaftlichen Mitarbeitenden immerhin bei 2.63 und<br />

bei Angestellten in anderen Funktionen sogar bei 2.74.<br />

Frauen und Männer im Mittelbau beurteilen lediglich eine Aussage statistisch hoch signifikant unterschiedlich<br />

(vgl. Abb. 52): Während Männer die Möglichkeit zur Teilzeitarbeit auf einer Skala von 1<br />

(trifft nicht zu) bis 4 (trifft zu) im Mittel mit 3.18 beurteilen, liegt das durchschnittliche Urteil der Frauen<br />

in Bezug auf diese Frage bei 3.58. Frauen sind also sehr viel häufiger der Meinung, dass sie in ihrer<br />

Institution Teilzeit arbeiten können als Männer. Weiter fällt auf, dass unbefristet Angestellte häufiger<br />

angeben, dass sie Leitungsaufgaben übernehmen können (mittlere Zustimmung 2.69) als Angestellte<br />

mit einem befristeten Vertrag (mittlere Zustimmung 2.33). Diese Beurteilung deckt sich auch mit den<br />

Ergebnissen der Frage, ob die Mittelbauangehörigen derzeit eine Leitungsfunktion ausüben (vgl. Kap.<br />

4.3.7): Bei den wissenschaftlichen Mitarbeitenden, welche in einer unbefristeten Anstellung stehen,<br />

geben 13% an, eine Leitungsfunktion zu haben. Von den wissenschaftlichen Mitarbeitenden mit einer<br />

zeitlich befristeten Anstellung sind es lediglich 5%, welche eine leitende Funktion ausüben. Auch bei<br />

den Assistierenden sind Leitungsfunktionen häufiger bei Angestellten in einem unbefristeten Anstellungsverhältnis<br />

zu finden (8% resp. 3% bei zeitlich befristet Angestellten). Weiter stehen Personen mit<br />

einer unbefristeten Anstellung in der Tendenz weniger häufig unter Leistungsdruck als diejenigen,<br />

welche eine befristete Anstellung haben. – Beides sind Ergebnisse, die unmittelbar nachvollziehbar<br />

sind.<br />

Bereits bei der ersten Erhebung im Jahr 2004 beurteilten die Männer die Möglichkeiten zur Teilzeitarbeit<br />

sehr viel weniger positiv als die Frauen. Eine veränderte Einschätzung zeigt sich bei der Aussage<br />

Situation des Mittelbaus an Fachhochschulen und Pädagogischen <strong>Hochschule</strong>n Seite | 90

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