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Paul VI. - Rore Sanctifica

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104<br />

Erwählten in das Kollegium der Bischöfe, was ganz im Sinne des heiligen<br />

Thomas zu sein scheint. 132 Aus diesem Grunde ist die Zeremonie<br />

einem Sakrament ähnlich gestaltet, ohne den Anforderungen eines Sakramentes<br />

genügen zu müssen. Deshalb sagt ja Bischof Kasper, wie im<br />

Tablet dokumentiert, daß diese Weihe gar keinen Charakter verleihe. Er<br />

will damit gar nicht den priesterlichen Charakter an sich leugnen, sondern<br />

bloß einen bischöflichen Charakter, den es wegen der rein inadäquaten<br />

Unterscheidung zwischen Priestertum und Episkopat auch nicht<br />

geben kann. Folglich muß diese Weihe auch nicht den Anforderungen<br />

hinsichtlich Materie und Form bzw. deren Einheit in einer moralischen<br />

Substanz genügen. Daraus folgt, daß die Bischofsweihe auch nicht ex<br />

opere operato gespendet werden muß.<br />

Antwort 7:<br />

Sicherlich gibt es Leute, die mit dem Einwand kommen, die Bischofsweihe<br />

sei ja gar kein Sakrament – so zum Beispiel die Universität<br />

von Fribourg –, also sei eine Betrachtung der Bischofsweihe nach<br />

Materie und Form obsolet. Außerdem kann man dem Supplementum<br />

nicht im eigentlichen Sinne die Autorschaft des heiligen Thomas zusprechen,<br />

weil dieses unfertige Dokument nach seinem Tode aufgrund von<br />

Notizen in die Summa eingefügt wurde. Wir wissen nicht, ob Thomas<br />

den einen oder anderen Punkt noch modifiziert hätte. Lassen wir hier<br />

einmal Leo XIII. sprechen:<br />

„Es ist an dieser Stelle nicht von Belang zu untersuchen, ob die Bischofsweihe<br />

die Vollendung der Priesterweihe ist, oder eine von ihr unterschiedene<br />

Weihe; ob sie ihre Wirkung entfaltet, wenn sie per saltum<br />

– das heißt: einem Mann, der nicht Priester ist – gespendet wird, oder<br />

nicht. Aber es steht außer Zweifel, daß gemäß der Einsetzung durch<br />

Christus die Bischofsweihe ganz in Wahrheit zum Sakrament der<br />

Priesterweihe gehört und daß es sich hierbei um ein Priestertum höheren<br />

Ranges handelt. Nach dem Ausdruck der heiligen Väter wird sie das<br />

höchste Priestertum und der Gipfel der heiligen Ämter genannt.“ 133<br />

Am Schluß seines Schreibens bekräftigt der Papst:<br />

„Wir erklären für null und nichtig (alles), wodurch irgendjemand,<br />

gleichgültig welche Autorität er besitzt und unter welchem Vorwand<br />

132 http://www.newadvent.org/summa/504005 htm: Suppl. 40, 5.<br />

133 Leo XIII.: Apostolicae curae (Enzyklika vom 13. September 1896, deutsche Ausgabe,<br />

Reihe Freude an der Wahrheit, Nr. 76) Wien 1985, S. 11f.

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