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Paul VI. - Rore Sanctifica

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und sprach: ‚Seht das Blut des Bundes, den der Herr mit euch auf Grund<br />

dieser Satzungen geschlossen hat!‘“<br />

Es leuchtet also ein, daß es unzulässig ist, das Priestertum nach der<br />

Ordnung Melchisedechs – insbesondere die Bischofswürde – in solcher<br />

Weise zu verleihen, daß man dabei den Eindruck erweckt, die Sakramente<br />

des Alten Bundes<br />

• seien entweder immer noch in Kraft<br />

• oder hätten den Angehörigen des auserwählten Volkes eine wahre<br />

innere Gerechtigkeit verliehen, verliehen sie jetzt oder seien<br />

imstande, sie zu verleihen.<br />

Dadurch würden die Sakramente des Neuen Bundes nämlich überflüssig<br />

gemacht, wie der heilige <strong>Paul</strong>us in seinem Brief an die Hebräer eindringlich<br />

darlegt.<br />

2. Das corpus delicti im Handauflegungsgebet <strong>Paul</strong>s <strong>VI</strong>.<br />

In der Editio typica des neuen Ritus findet man die folgende Formulierung,<br />

die auf den ersten Blick die Anwendung einer schlichten und zulässigen<br />

Typologie des Alten Testaments zu sein scheint:<br />

„... tu qui dedisti in Ecclesia tua normas per verbum gratiae tuae, qui<br />

praedestinasti ex principio genus iustorum ab Abraham, qui constituisti<br />

principes et sacerdotes, et sanctuarium tuum sine ministerio non dereliquisti,<br />

cui ab initio mundi placuit in his quos elegisti glorificari ...“<br />

Eine wortgetreue Übersetzung – nur um besser zu verstehen, die<br />

man ihn nicht so in irgendwelchen volkssprachlichen Versionen findet<br />

– wäre der folgende Text:<br />

„... du hast in deiner Kirche die Normen durch das Wort deiner Gnade<br />

gegeben; von Anfang an hast du das von Abraham abstammende<br />

Volk der Gerechten vorherbestimmt; du hast Fürsten und Priester eingesetzt<br />

und dein Heiligtum [das auserwählte Volk und seine religiösen<br />

Einrichtungen] nicht ohne Dienst gelassen; seit der Erschaffung der Welt<br />

hat es dir gefallen, dich in jenen, die du auserwählt hast [den Juden] zu<br />

verherrlichen ...“<br />

Was diesen lateinischen Text absolut unannehmbar macht, ist die Tatsache,<br />

daß hier von einem „Volk der Gerechten“ die Rede ist, und nicht<br />

von einem heiligen Volk im Rahmen einer alttestamentlichen Typologie.<br />

Spräche man in der Editio typica von einem heiligen Volk, würde

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