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Paul VI. - Rore Sanctifica

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ist eben keine Gnade im eigentlichen Sinne, sondern ein bischöflicher<br />

Charakter, mindestens aber die ontologische Ausweitung des priesterlichen<br />

Charakters. 149<br />

3. Die Dominikaner haben hinsichtlich der Häresie von Lécuyer 150 ,<br />

wie sie in der neuen Form anzutreffen ist, eine sehr seltsame Vorstellung<br />

von der Sendung des Heiligen Geistes, die sie mit der Eingießung<br />

der Gnaden sachlich identifizieren, statt sie bloß sachlich damit zu verbinden.<br />

Relativierungen, die Lécuyer hier und da einstreut, scheinen ihn<br />

vollständig reinzuwaschen, obwohl er immer wieder Theodor von Mopsuestia<br />

und Theodoret von Cyrus vorschiebt.<br />

Kommen wir zum ersten Punkt. Hier braucht man nicht viele Worte<br />

zu machen, weil wir das schon früher gesagt haben; begnügen wir uns<br />

also mit kurzen Zitaten und Hinweisen auf die Dogmatik-Handbücher<br />

von Diekamp und Ott. Wenn man in die englische Ausgabe der Dogmatik<br />

Otts schaut, wie sie von TAN-Books veröffentlicht worden ist, findet<br />

man auf den Seiten 456–457 eine knappe und vollständige Antwort.<br />

Das Weihesakrament gibt als Gabe des Heiligen Geistes eine Standesgnade,<br />

es vermittelt das Amt selbst, es vermittelt einen Charakter; Amt<br />

und Charakter sind identisch, woraus folgt, daß Amt und Gnade verschieden<br />

sind und die Amtsübertragung nicht durch Eingießung einer<br />

Gnade des Heiligen Geistes stattfindet, sondern daß diese Gnade eine<br />

gültige und fruchtbare Weihe begleitet. Diekamp gibt dieselbe Aufzäh-<br />

149 L. Ott, Fundamentals of Catholic Dogma, a.a.O., S. 453: „Die Bischofsweihe ist<br />

ein Sakrament, sententia certa.“ Ebenso F. Diekamp, Katholische Dogmatik ..., Bd 3,<br />

a.a.O., S. 355. Ebd. S. 368 nennt Diekamp auch den bischöflichen Charakter. N. Gihr,<br />

Die heiligen Sakramente ..., a.a.O., Bd 2, 277-311 verteidigt ausgiebig die Sakramentalität<br />

der Bischofsweihe. Siehe auch can. 951 des CIC von 1917.<br />

150 Der Spiritaner Joseph Lécuyer, Nachfolger Erzbischof Lefebvres als Generaloberer<br />

der Väter vom Heiligen Geist, ist der eigentliche Schöpfer der neuen Bischofsweihe.<br />

Schon in den 50er Jahren machte er von sich reden, indem er behauptete, das Priestertum<br />

Jesu hätte in der Taufe im Jordan eine qualitative Vermehrung erfahren. In etlichen<br />

Artikeln und Veröffentlichungen, die unter dem nachfolgenden Link einsehbar<br />

sind, verteidigte er diese Häresie: http://www rore-sanctifica.org/biblio-num-11.html.<br />

Erzbischof Lefebvre zeigte ihn als sein Oberer beim Heiligen Offzium wegen Häresieverdacht<br />

an. (Kanon 9 des Ephesinums, Kanones 5 und 12 des 2. Konzils von Konstantinopel,<br />

Credo des 11. Konzils von Toledo, DH 527: Nec enim (Spiritus Sanctus)<br />

de Patre procedit in Filium, vel de Filio procedit ad sanctificandam creaturam, sed simul<br />

ab utrisque processisse monstratur; quia caritas sive sanctitas amborum esse agnoscitur.)

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