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Paul VI. - Rore Sanctifica

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beruhe und ihr Vorbild im syri-schen Weihegebet habe. Der Erzbischof<br />

schien diese Untersuchung in Auftrag gegeben zu haben.<br />

Bewaffnet mit Texten der neuen Bischofsweihe und einer lateinischen<br />

Kopie des Weihegebetes der apostolischen Konstitutionen, verglich<br />

ich alles mit der lateinischen Abfassung des syrischen Weihegebetes,<br />

welche die katholischen Syrer wohl im 17. Jahrhundert beim Heiligen<br />

Stuhl hinterlegt hatten. Es handelte sich also nicht um irgendeinen<br />

lateinischen Text. Ich war völlig konsterniert, als ich feststellte, daß es<br />

keine Übereinstimmung gab, die Expertise Übereinstimmung aber trotzdem<br />

behauptete! Der verantwortliche „Experte“, entweder Bisig oder einer<br />

seiner Professoren, konnte entweder kein Latein, oder aber er hatte<br />

bewußt gelogen. Regens Natterer hatte nie einen Blick hineingeworfen.<br />

Da ich damals ein unbedarfter Seminarist war, ging ich davon aus, daß<br />

der „Experte“ über zusätzliche Informationen verfügte, kraft deren er<br />

das Weihegebet wenigstens im Kontext syrischer Überlieferung ansiedeln<br />

konnte. Heute weiß ich, daß auch das falsch ist! Vorbild war in<br />

Wirklichkeit nur die Inthronisierung des westsyrischen Patriarchen, also<br />

ein bloßes Sakramentale, kein Sakrament.<br />

Regens Natterer verkündete weiter im Unterricht, völlig desinformiert,<br />

das Gebet <strong>Paul</strong>s <strong>VI</strong>. sei syrischer Herkunft und müsse deswegen<br />

prinzipiell gültig sein, weil es ja bis heute in kirchlichem Gebrauch sei.<br />

Man kann sich vorstellen, daß der Erzbischof derselben Desinfomation<br />

aufgesessen war, ja mehr noch, daß man ihn von Zaitzkofen aus zu Bisigs<br />

Zeiten bewußt belogen hatte. Oder hatte man jemals den Erzbischof<br />

Klage führen hören, <strong>Paul</strong> <strong>VI</strong>. sei ein Fälscher und Lügner und das<br />

Weihegebet habe mit dem syrischen nichts zu tun? Immerhin war der<br />

Erzbischof ja sonst auch nicht auf den Mund gefallen.<br />

Man muß also davon ausgehen, daß diese „Expertise“ den Erzbischof<br />

beeinflußt hatte, und zwar in einem Sinne, den Bisig oder der „Experte“<br />

gewollt hatten. Das Ziel war, die Erörterung der Problematik des Pontifikale<br />

<strong>Paul</strong>s <strong>VI</strong>. bewußt zu hintertreiben. Bezüglich der Firmung war der<br />

Erzbischof seinerzeit von Kardinal Seper, damals Präfekt der Glaubenskongregation,<br />

befragt worden. Darauf hingewiesen, daß die aktuelle<br />

Form doch die griechische sei, rechtfertigte der Erzbischof seine Nachfirmungen<br />

mit den falschen Übersetzungen. In Wirklichkeit hat man für<br />

die neue Firmung <strong>Paul</strong>s <strong>VI</strong>. nur den zweiten Teil der griechischen Form<br />

genommen, ohne die Anrufung der Allerheiligsten Dreifaltigkeit. Diese

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