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Paul VI. - Rore Sanctifica

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201<br />

Überhaupt macht das „Credo“ <strong>Paul</strong>s <strong>VI</strong>. einen Bogen um das Bekenntnis<br />

des IV. Lateranense, und wie wir bemerken müssen, ist das coaequales<br />

anscheinend bewußt falsch bezogen. Sowohl Quicumque als auch<br />

Credo des Lateranense unterscheiden genau zwischen consubstantiales<br />

und coaequales, die auf ganz unterschiedliche Dinge bezogen werden.<br />

Das consubstantiales zeigt den einen gemeinsamen actus essendi<br />

der drei Personen in der Einheit der Natur an. Das coaequales hingegen<br />

bezieht sich auf die gleiche Herrlichkeit. Da das „Credo“ <strong>Paul</strong>s <strong>VI</strong>. offenbar<br />

die Termini coaequales und consubstantiales vermischt, nehmen<br />

wir an, daß sie hier ihres ursprünglichen Sinnes beraubt sind. Das consubstantiales<br />

zeigt somit keine Identität des Seinsaktes dreier Personen<br />

an, sondern besagt, daß die drei Personen gleichrangige „Lichtungen“<br />

des Seins sind, die ihre Sinnerfüllung in einer wechselseitigen Vervollkommnung<br />

finden (consummantur). Die Art und Weise, wie das Quicumque<br />

zitiert wird, ist jedenfalls unredlich, und das ganze stellt ein Gewebe<br />

von Desinformationen dar.<br />

5.8. Das <strong>VI</strong>II. Buch der apostolischen Konstitutionen und der mündige<br />

Laie<br />

Was steckte dahinter, als vor einigen Jahren Kardinal Ratzinger die ostkirchlichen<br />

Bischöfe nach Rom einlud, um ein Papier zu unterschreiben,<br />

das die Lehre des Primats auf die angebliche Stufe „der Vätertheologie“<br />

begrenzen wollte? Dahinter steckt keine Theologie der Väter, dahinter<br />

scheint der Konziliarismus der AK zu stecken. Aber wurde denn<br />

nicht früher der Bischof tatsächlich auch vom Volk gewählt?<br />

Das Volk bezeichnete, wem die Gewalt zukommen möge; die Gewalt<br />

selbst konnte es nicht übertragen. Für die AK macht aber die Wahl und<br />

das Gebet ohne Handauflegung den Laien zum Bischof. Die Kirchenvätersammlung<br />

von 1912 hat die Worte „... und vom ganzen Volk gewählt“<br />

auch fett gedruckt, ohne weiteren Kommentar. 274 Wie steht es<br />

mit den anderen Weihen in den AK? Die höchste Gewalt, nämlich die<br />

des Bischofs, geht vom Volk aus, ohne Handauflegung, alle anderen<br />

Weihen durch Handauflegung. Die Schlüsselgewalt liegt somit beim<br />

Volk.<br />

274 Storf, Remigius; Schermann, Theodor: Griechische Liturgien, a.a.O., AK <strong>VI</strong>II, 4,<br />

Charismen und Dienste, S. 29.

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