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Paul VI. - Rore Sanctifica

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deren Personen ableiten lassen. Die Nutzbarkeit eines solchen Gottesbegriffs<br />

für die Ökumene liegt auf der Hand.<br />

5.7. Entsprechung des Credo <strong>Paul</strong>s <strong>VI</strong>. zu Hans Urs von Balthasar<br />

Auf seltsame Parallelen zur „Theodramatik“ des Baseler Theologen und<br />

Kardinals sei hier kurz verwiesen. Denn da die Wendung „vollenden<br />

sich – consummantur“ in der überlieferten Theologie der Dreifaltigkeit<br />

unbekannt ist, müssen wir sie dort aufsuchen, wo sie benutzt wird.<br />

Stellvertretend für viele Stellen in seinen Werken sei dieser von ihm<br />

zitierte Text der „Visionärin“ Adrienne von Speyer angeführt:<br />

„Als hätte (der Sohn) in diesem Urbild seines Entstehens von jeher<br />

in der Erwartung des Vaters gelebt, und wäre er jetzt endlich, nach diesem<br />

ewig dauernden Von-je-her, in Erscheinung getreten, und als würde<br />

er seinerseits, da er jetzt endlich den Vater erblickt, in seiner ewigen<br />

Erwartung gestillt. Der Sohn erlebt, obwohl er, der Ewige, keine Zeit<br />

gehabt hat zu erwarten, die Erfüllung (lat. consummatio) doch wie<br />

die Folge einer ewigen Erwartung. Ja, beide werden durch diese Erfüllung<br />

auf das Vorhandensein einer ewigen Erwartung (eine Potenz?) aufmerksam,<br />

und durch die Erwartung auf die Gegenwart der Erfüllung.<br />

... und der Geist weiß sich von jeher vom Vater und vom Sohn erwartet<br />

und schaut sie beide gewissermaßen in seinem eigenen Sein als vollkommene<br />

Erfüllung dessen, was er von jeher erwartet hat, ‚so daß er<br />

ihnen die ganze Erfüllung bringen darf, die in ihrer Erwartung lag.‘“ 269<br />

Wir sehen, das gegenseitige Sich-vollenden, von dem das „Credo“<br />

spricht, findet eine Stütze in Von Balthasars „Theodramatik“:<br />

„Ita in tribus Personis divinis, quae sunt coaeternae sibi et coaequales,<br />

vita et beatitudo Dei plane unius quam maxime abundant et consummantur,<br />

summa cum excellentia et gloria Essentiae increatae<br />

propria; atque semper unitas in Trinitate et Trinitas in unitate veneranda<br />

est.“ 270 Zu deutsch: „In den drei göttlichen Personen also – untereinander<br />

gleich ewig und gleichen Wesens – sind das Leben und die Seligkeit<br />

Gottes, der vollkommen eins ist, in überreicher Fülle vorhanden und<br />

vollenden sich in der Vollkommenheit und in der Glorie, die dem uner-<br />

269 Hans Urs von Balthasar, Theodramatik, S. 81 Anm. u. 82, zit. n. Johannes Rothkranz,<br />

Die Kardinalfehler des Hans Urs von Balthasar. Mit einem Vorwort von Prof.<br />

Dr. Walter Hoeres, 2. erg. Aufl. Durach 1989, S. 169; Hervorhebungen hinzugefügt.<br />

270 F. Holböck, Credimus ..., a.a.O., lat. Text, S. 28.

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