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Paul VI. - Rore Sanctifica

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das lediglich eine objektive Heiligkeit des auserwählten Volkes zum<br />

Ausdruck bringen wollen, die auf der Einsetzung Gottes zu jener Zeit<br />

beruhte, da der Alte Bund noch in Kraft war. Indem man jedoch von einem<br />

„Volk der Gerechten“ redet – absurd, wenn man das Betragen der<br />

Juden kennt –, versucht man uns begreiflich zu machen, daß das alte Gesetz<br />

des Moses wahrhaft imstande sei, die innere Gerechtigkeit und Heiligung<br />

mitzuteilen, eine subjektive Heiligkeit „opere operantis“ für jeden<br />

der Hebräer.<br />

Die Mehrzahl der Briefe des heiligen <strong>Paul</strong>us ist diesem Geheimnis<br />

gewidmet, namentlich der Hebräerbrief. An und für sich ist es überflüssig,<br />

hier eine Litanei von Belegen anzuführen: man könnte den gesamten<br />

Brief an die Hebräer und alle übrigen Briefe des heiligen Apostels<br />

vollständig anführen. Etwas noch Offenkundigeres läßt sich gar nicht<br />

denken.<br />

3. Bedeutung des Themas<br />

Unsere Gegner werden uns vielleicht vorhalten, wir seien spitzfindig.<br />

Aber galt das nicht auch schon für das „i“ im „homoiousios“ des Arius?<br />

Zunächst einmal ist klar, daß der Ausdruck „justorum – der Gerechten“<br />

in seinem biblischen Sinn zu nehmen ist, weil das Handauflegungsgebet<br />

<strong>Paul</strong>s <strong>VI</strong>. an biblische Ereignisse erinnert. „Justorum“ ist exakt genauso<br />

zu verstehen wie im Evangelium, wo von „Joseph, der gerecht<br />

war“, die Rede ist. Nun denn, warum waren Abraham und der heilige<br />

Joseph gerecht? Etwa wegen der Wirksamkeit der Beschneidung und<br />

der übrigen kultischen Einrichtungen des Alten Bundes, oder nicht vielmehr,<br />

trotz deren Unwirksamkeit, wegen ihres Glaubens an den Messias,<br />

der kommen sollte? Der hl. <strong>Paul</strong>us gibt uns im 4. Kapitel des Römerbriefs<br />

die Antwort:<br />

[9] Diese Seligpreisung nun, gilt sie für den Beschnittenen oder auch<br />

für den Unbeschnittenen? Wir sagen ja: „Es wurde dem Abraham der<br />

Glaube angerechnet zur Gerechtigkeit.“ [10] Wie nun wurde er ihm<br />

angerechnet? Da er beschnitten war oder unbeschnitten? Nicht, da er<br />

beschnitten, sondern da er unbeschnitten war! [11] Und das „Zeichen<br />

der Beschneidung“ [Gen. 17, 10] empfing er als Siegel der Gerechtigkeit<br />

des Glaubens, die er schon hatte, da er noch unbeschnitten war.<br />

So sollte er der Vater sein für alle, die als Unbeschnittene glauben,

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