Paul VI. - Rore Sanctifica

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a) Die Gratia Unionis ist eine unerschaffene, unendliche und
substantielle Gnade; Sententia communis (Band 2, Seite 213) Wir
folgern aus ihrer Unendlichkeit auf ihre Unvermehrbarkeit; im
Gegensatz zu Lécuyer. Bisher behaupteten manche Theologen lediglich
daß Christus zwei unveränderliche und unendliche, substantielle
Gnaden hätte (Petavius). Lécuyer räumt aber grundsätzlich damit auf.
Christus bedurfte also in Wahrheit keinerlei weiterer substantieller
Gnade für sein Priestertum, daran änderten auch die weiteren,
akzidentellen, geschaffenen Gnaden in Christus nichts:
b) Die geschaffene Gnade in Christus ist in gewisser Hinsicht
unendlich, und sie war von Anfang an vollendet. Sententia communis
(Band 2, Seite 251) Auch diese Gnaden können nicht vermehrt werden.
Jesus Christus kennt diesbezüglich keinen Status viae.
c) Die Gnade der hypostatischen Union verleiht der Menschheit
Christi unmittelbar durch sich eine substantielle und unendliche
Heiligkeit. Sententia communior (Band 2, Seite 249) Seine Heiligkeit
und die Vollendung seines Priestertums dulden also keine weitere
Vermehrung.
d) Die Seele Christi besaß von Anfang an die Scientia Visionis
beatificae. Sententia certa (Band 2, Seite 249)
Der Nachfolger von Mgr. Lefèbvre als Generaloberer der Spiritaner
räumt aber mit den vorangestellten Sätzen so auf, daß er sich die
Verurteilungen des Kanons 9 des Ephesinums und jene der Kanones
4,5 und 12 des II. Konzils von Konstantinopel zuzieht.