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Paul VI. - Rore Sanctifica

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145<br />

wenn wir von Sendung gemäß dem Ursprung sprechen, in diesem Sinne<br />

ist die Sendung des Sohnes von der Sendung des Heiligen Geistes<br />

unterschieden, wie die Zeugung vom Hervorgang unterschieden ist.“<br />

Und hier der uneigentliche Sinn:<br />

„Wenn wir die Sendung betrachten, soweit sie die Gnadenwirkung<br />

betrifft, sind in diesem Sinne die beiden Sendungen vereinigt in der<br />

Wurzel, welche die Gnade ist, aber unterschieden in den Wirkungen<br />

der Gnade, die in der Erleuchtung des Verstandes und der Hervorbringung<br />

der Liebe bestehen. Es ist also offenkundig, daß eine Sendung<br />

nicht ohne die andere sein kann, weil keine von beiden ohne die heiligmachende<br />

Gnade erfolgt, wie auch keine Person von der anderen getrennt<br />

ist.“<br />

Könnte man denn die neue Form der Bischofsweihe nicht unter der<br />

Bedingung akzeptieren, daß man hier einfach den uneigentlichen Sendungsbegriff<br />

veranschlagt? Leider nein, denn die neue Form baut eine<br />

syllogistische Abfolge von uneigentlichen und eigentlichen Sendungen<br />

auf, wobei die eigentlichen ihr Prinzip in den uneigentlichen haben. Nun<br />

müßte sich aber in der Form eine reine Abfolge von eigentlichen Sendungen<br />

finden: „Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch!“ 174<br />

Der Sohn ist doch in der Menschwerdung im eigentlichen Sinne<br />

vom Vater gesandt. Ebenfall im eigentlichen Sinne sendet der menschgewordene<br />

Sohn seine Apostel, indem er sie durch den Weihecharakter,<br />

den er ihnen beim letzten Abendmahl zuteil werden läßt, an seiner Sendung<br />

und der Gratia Unionis sowie der Einzigkeit seines ungeschaffenen<br />

Daseins beteiligt. Das Konzil von Trient lehrt ja eindeutig, daß<br />

Christus mit den Worten: „Tut dies, sooft ihr es tut, zu meinem Andenken!“,<br />

seine Apostel zu Priestern des Neuen Bundes geweiht hatte.<br />

Im eigentlichen Sinne senden der Sohn und der Vater den Aposteln den<br />

Heiligen Geist. Die letztere Sendung würde aber in der neuen Weiheform<br />

ihr Prinzip in einer uneigentlichen Sendung finden, denn im eigentlichen<br />

Sinne kann niemand sagen, daß der Vater dem Sohn den Heiligen<br />

Geist sende. Wenn Appropriationen das Prinzip von eigentlichen<br />

Sendungen sein können, warum könnten sie dann nicht auch das Prin-<br />

174 So steht es ja auch im koptischen Ritus, wenn auch nicht in der Form. Vgl. H. Denzinger,<br />

Ritus Orientalium, a.a.O., S. 32; http://www rore-sanctifica.org/bibliotheque<br />

rore sanctifica/10-eglises et rites orientaux et sources/1864-denzinger-ritus orien<br />

talium/DENZINGER-02-RO-II-1961-JacobitesAlexandrins-pp10-35.pdf.

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