Paul VI. - Rore Sanctifica

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heit der beiden ersten Bullen besteht kein Zweifel. Aber selbst die Bulle
Innozenz‘ VIII. kann heute nicht mehr ernstlich verdächtigt werden, und
es ist gewiß, daß die Zisterzienseräbte jahrhundertelang von dem Vorrecht
Gebrauch machten, das sie ihnen zugestand. Andererseits ist der
Wortlaut dieser Bullen eindeutig: es handelt sich tatsächlich um die Spendung
der Weihen.
„Drei Päpste haben solchermaßen einen bloßen Priester bevollmächtigt,
entweder den Diakonat oder den Diakonat und die Priesterweihe
zu spenden. Von daher scheint man folgern zu müssen, daß ein Priester
mittels einer Delegation des Papstes Ausspender dieser Weihen zu sein
vermag. Man dürfte auch nicht behaupten, daß drei Päpste in einer so
schwerwiegenden Sache wie derjenigen des Spenders des Weihesakraments
geirrt hätten. Solange die Bulle Innozenz‘ VIII., deren Echtheit
übrigens nicht klar hervortrat, als einzige den Theologen bekannt war,
haben sie verständlicherweise gezögert, dem Papst das Recht zuzubilligen,
einem bloßen Priester ein solches Vorrecht zu gewähren. Heute
wissen wir, daß drei Päpste es getan haben: folglich konnten sie es wirklich
tun ...
„Zusammenfassend: die Päpste haben dieses Vorrecht einfachen
Priestern gewährt. Folglich konnten sie es gewähren. Also kann ein bloßer
Priester mittels einer Delegation des Papstes Spender der Diakonenund
der Priesterweihe sein.“
Kardinal Journet präzisiert: „Wir bekennen somit gleichzeitig
„1. daß ein vom Papst delegierter Priester das Priestertum verleihen
kann;
„2. daß jedoch der Unterschied zwischen Bischöfen und Priestern
göttlichen Rechts ist ...
„Die Gewalt, zu firmen und einfache Priester zu weihen, ist von sich
aus außerordentlich und kann bezüglich der Gültigkeit ‚gebunden‘ werden;
indem der Papst sie ‚entbindet‘, ändert er ihre Natur nicht. Die Gewalt,
zu firmen und Bischöfe zu weihen, ist von sich aus ordentlich und
kann nicht ‚gebunden‘ werden; das genügt, um mit dem Konzil von
Trient zu erklären, daß die Bischöfe eine Gewalt besitzen, die sie nicht
mit den Priestern gemein haben. Und dieser Unterschied kann, wovon
das Kirchengesetzbuch ausgeht, göttlicher Einsetzung sein.“
„Zusammenfassend scheint man die Frage, die wir uns gestellt haben,
durchaus bejahend beantworten und bezüglich des Weihesakraments
genauso argumentieren zu können, wie es weiter oben hinsicht-