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Paul VI. - Rore Sanctifica

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ergibt sich jene Unstimmigkeit, die ein hervorragender römischer Kirchenrechtler<br />

in der Revue Anglo-Romaine (29. Februar 1896), wiewohl<br />

mit einem vielleicht übertriebenen Zugeständnis bezüglich der entlegenen<br />

Teile Eures Ritus, so anschaulich beschrieben hat: „Jene, die<br />

das Ordinale zusammengestellt haben ... haben nichts Vorbereitendes<br />

vergessen. Da ist die Vorstellung des Erwählten, und anschließend sein<br />

Eid. Als nächstes wendet sich der Erzbischof an das Volk mit einer zum<br />

Anlaß passenden Ansprache und spricht das Gebet über den Kandidaten,<br />

während das Singen und Rezitieren der Litanei weitergeht. Darauf<br />

folgt das Gebet ‚Allmächtiger Gott, du Geber alles Guten‘, von dem ich<br />

schon gesprochen habe. Doch plötzlich, wenn der entscheidende Augenblick<br />

gekommen ist, verfehlt das Ordinale seinen Zweck. Es hat kein einziges<br />

Wort, um das übertragene Amt zu bezeichnen. Sämtliche Vorbereitungen<br />

für die Hochzeit sind getroffen, die Braut und der Bräutigam stehen<br />

am Fuß des Altares. Einen Augenblick zuvor bekundeten sie einander<br />

ihre Zuneigung auf hundertfältige Weise, und nun, da der Moment<br />

gekommen ist, das entscheidende Wort ‚Ja‘ zu sprechen, verfallen sie<br />

in starrköpfiges Schweigen.“<br />

Auf Seite 24 erklären die englischen Bischöfe, was die katholische<br />

Kirche unter dem Priester und dem Bischof versteht:<br />

Ein weiterer denkbarer Einwand: Haben die Ausdrücke „Bischof“,<br />

„Priester“ eine fest umrissene Bedeutung? Bevor wir diesen Abzweig<br />

des Themas verlassen, mag es nützlich sein, kurz einem Einwand zu begegnen,<br />

der Euch vielleicht in den Sinn kommt. Die Ausdrücke „Priester“,<br />

„Bischof“, mag man sagen, werden jetzt für allgemein gebräuchliche<br />

Ausdrücke zur Bezeichnung jener erklärt, welche die Opfergewalt<br />

in ihrer Substanz bzw. Fülle empfangen haben. Wieso sind sie aber dann<br />

in einem früheren Teil dieses Briefes als nicht diese Bedeutung tragend<br />

verworfen worden, sobald sie in Eurem Gebet „Allmächtiger Gott, du<br />

Geber alles Guten“ vorkommen? Der Einwand ist bestechend, doch er<br />

vergißt, daß Worte ihren Sinn von den Gemeinschaften her beziehen,<br />

in denen sie gebraucht werden. Nun haben die Ausdrücke „Priester“,<br />

„Bischof“ in der katholischen Kirche immer eine Opferbedeutung gehabt,<br />

und deshalb bringen sie, soweit in unseren „wesentlichen Formen“<br />

verwendet, unbedingt die erforderte Opferbedeutung mit sich.<br />

Dasselbe gilt von den orientalischen Gemeinschaften, welche diese<br />

verschiedenen alten Weiheformen benutzen – was sich, falls irgendjemand<br />

die Tatsache bezweifelt, durch Einsichtnahme in ihre Meßli-

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