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Paul VI. - Rore Sanctifica

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159<br />

soll, von dem alle übernatürliche Gerechtigkeit kommt, wird die Universalität<br />

dieses Priestertums in Zweifel gezogen. 184<br />

[5] Es war Abraham, der Gott durch seinen Glauben gefiel, nicht die<br />

Hebräer als solche, denn von diesen sagte der hl. <strong>Paul</strong>us, daß Gott an den<br />

meisten von ihnen keinen Gefallen hatte, und Jesus selbst sagt von ihnen,<br />

sie hätten nicht Abraham, sondern den Teufel zum Vater. Will der<br />

Text <strong>Paul</strong>s <strong>VI</strong>. uns weismachen, daß die Juden nach wie vor die Hüter<br />

des Heiligtums seien? Die Schatten der alttestamentlichen Vorbilder existieren<br />

nicht mehr. Will vielleicht die neue Bischofsweihe die Juden als<br />

„ältere Brüder“ ehren? Die angeblichen koptischen, syrischen und maronitischen<br />

„Vorbilder“ des neuen Weiheritus vermitteln uns allerdings<br />

nicht diesen Eindruck.<br />

[6] Unser Heiligtum ist die Kirche, nicht der Tempel der Juden. <strong>Paul</strong><br />

<strong>VI</strong>.: „qui praedestinasti ex principio genus iustorum ab Abraham, qui<br />

constituisti principes et sacerdotes, et sanctuarium tuum sine ministerio<br />

non dereliquisti, cui ab initio mundi placuit in his quos elegisti glorificari“.<br />

Weder im syrischen noch im koptischen Text findet sich davon eine<br />

Spur. Der syrische Text sagt gemäß Denzinger, Ritus orientalium, Bd.<br />

2, S. 220 folgendes: „... qui elegisti Abraham, qui placuit tibi in fide ...“.<br />

Der koptische Text spricht nur allgemein davon, daß Gott Gefallen hatte<br />

an jenen, die er erwählt hatte, ohne das Geschlecht der Hebräer an sich<br />

als gerecht zu bezeichnen (vgl. ebd. S. 24, 33, 48).<br />

Im Anhang dieser Studie zeigen wir eingehender, daß die Formulierung<br />

<strong>Paul</strong>s <strong>VI</strong>. keine Typologie alttestamentlicher Vorbilder ist, sondern<br />

die Universalität der Gnadenwirksamkeit der Sakramente und des Priestertums<br />

Jesu zu leugnen beabsichtigt, indem sie eine übernatürliche Gerechtigkeit<br />

durch fleischliche Abstammung suggeriert.<br />

[7] Selbstredend muß das Filioque nicht explizit erscheinen, aber es<br />

darf auch nicht geleugnet werden. Die Formulierung <strong>Paul</strong>s <strong>VI</strong>.: „Virtutem,<br />

quae a te est, Spiritum principalem, quem dedisti dilecto Filio Jesu<br />

Christo“, wird dem Dogma der Trinität nicht gerecht. Unter den Griechen<br />

trägt übrigens der heilige Epiphanius mit größter Bestimmtheit<br />

das Filioque vor und zwar unter Verwendung des „ek“, was dem lateinischen<br />

„ex“ entspricht, und nicht etwa von „ab“, oder „a“, was nur „von“<br />

hieße: „εκ της αυτης ουσιας Πατρς και ´Υιου Πνευµα ´Αγιον .... εκ<br />

του Πατρος και του ´Υιου τριτον τη ονοµασια ... (Ανχορατυς 7.8);<br />

184 Siehe Anhang 6) über den Noachismus des neuen Pontifikale.

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