05.09.2014 Aufrufe

Paul VI. - Rore Sanctifica

Paul VI. - Rore Sanctifica

Paul VI. - Rore Sanctifica

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

163<br />

[11] Mehrere volkssprachliche Übersetzungen des neuen Weiheritus<br />

erwecken den Eindruck, daß Gnade und Amtsvollmacht identisch seien:<br />

„Par la force de l'Esprit Saint qui donne le sacerdoce, accorde-leur,<br />

comme aux Apôtres, le pouvoir de remettre les péchés, ...“ Wir finden<br />

es wichtig, dieses Mißverständnis zu vermeiden. Die reine sakramentale<br />

Amtsvollmacht basiert auf dem Charakter und ist von der Standesgnade,<br />

welche die heiligmachende Gnade voraussetzt, wesentlich verschieden.<br />

Wir verweisen hier auf die Quellenangaben in unseren beiden Antworten<br />

an Avrillé. Die Amtsgnade, welche gerade nicht die Amtsvollmacht<br />

ist, kann der Weihekandidat nur bei würdiger Disposition erhalten:<br />

„Haec gratia, cujus excellentia ex ministerii sublimitate dijudicanda<br />

est, impertitur iis solis, qui Sacramentum digne suscipiunt“ (Institutiones<br />

morales Alphonsianae, Band 2, Nr. 1889).<br />

[12] Es schien uns besser, uns am koptischen Ritus zu orientieren,<br />

von dem doch <strong>Paul</strong> <strong>VI</strong>. behauptet, er sei sein Vorbild gewesen. Ersterer<br />

spricht klar von der Vollmacht des Bischofs, Kleriker zu weihen.<br />

[13] Alle Syrer im „Suryoyo Online Forum“, die wir zwecks Übersetzungen<br />

befragt hatten, übersetzten den syrischen Text dort, wo bei<br />

<strong>Paul</strong> <strong>VI</strong>. „er löse, was gebunden ist“ steht, mit „Probleme lösen“. Der<br />

englische Text lautet: „... and to loose every bond by the authority which<br />

you gave to your apostles“. Man fragt sich, was das heißen soll? Wenn<br />

es dort allgemein hieße „er binde und löse“, könnte man das verstehen.<br />

Doch angesichts der antitrinitarischen Ausrichtung dieses Weihegebetes<br />

fühlt man sich an das „Credo des Gottesvolkes“ erinnert, wo anstelle<br />

der inneren Relationen von „mutuas vinculas – welchselseitigen Banden“<br />

die Rede ist, welche angeblich die Dreifaltigkeit konstituieren.<br />

Die portugiesische Übersetzung des Credos verbesserte das zu relações,<br />

einem durchaus traditionellen Begriff.<br />

Bande und Fesseln sind im Hinblick auf die Trinität eine völlig neue<br />

Terminologie. Soll nun der neue Bischof mit jener „Erleuchtung“ der<br />

neuen Geistesauffassung nach Lécuyer und <strong>Paul</strong> <strong>VI</strong>. jene „Fesseln lösen“,<br />

welche das Dogma der Dreifaltigkeit der Ökumene der abrahamitischen<br />

Religionen auferlegt? Manch einem mag der von uns gesehene<br />

Zusammenhang zwischen dem Credo <strong>Paul</strong>s <strong>VI</strong>. und seiner Bischofsweihe<br />

an den Haaren herbeigezogen scheinen. Die Anwendung eines normalerweise<br />

in negativer Bedeutung gebrauchten Wortes auf die Dreifaltigkeit,<br />

um gerade das Wesentliche dieses Geheimnisses, nämlich die

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!