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Paul VI. - Rore Sanctifica

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der Gerechten und der Heiligen‘. Aus diesem Grunde ist es auch fehl<br />

am Platz, Formulierungen wie die folgenden einzufügen:<br />

Unde sacerdotales gradus atque officia levitarum sacramentis mysticis<br />

instituta creverunt: ut cum Pontifices summos regendis populis praefecisses,<br />

[Iam in priore Testamento officia sacramentis mysticis instituta<br />

creverunt: ut cum Moysen et Aaron regendo et sanctificando<br />

populo praefecisses,] ad eorum societatis et operis adiumentum sequentis<br />

ordinis viros et secundae dignitatis [et dignitatis viros] eligeres.<br />

Die neue Abfassung legt also nahe, daß im Rahmen des Alten Bundes<br />

ein echtes Munus sanctificandi existiert hätte. Wozu dann ein neuer<br />

und ewiger Bund? Die diesbezüglichen Aussagen des Völkerapostels,<br />

die das Gegenteil besagen, sind so zahlreich, daß wir sie hier gar nicht<br />

aufzählen wollen. Der Eindruck verstärkt sich noch in dieser neuen Variante:<br />

Sic in eremo, per septuaginta virorum prudentium mentes Moysi spiritum<br />

propagasti; quibus ille adiutoribus usus in populo, innumeras<br />

multitudines facile gubernavit [populum tuum facilius gubernavit].<br />

Wer sich ein wenig in der Terminologie unserer von Johannes <strong>Paul</strong><br />

II. so bezeichneten „älteren Brüder“ auskennt, der wird wissen, daß ihnen<br />

Worte wie „innumeras multitudines facile gubernavit“ übel aufstoßen,<br />

denn die Rede von einer „zahllosen Masse, die mühelos regiert<br />

wird“, verdient eigentlich nur, auf die Goyim (wörtlich „Vieh“) angewandt<br />

zu werden. Sie hingegen halten selbstredend daran fest, daß sie<br />

noch immer Gottes auserwähltes Volk sind, mit Recht den Messias erwarten<br />

und durch die Zeremonien des Alten Bundes wirklich Heiligung<br />

erfahren. Seit der jüngsten Diskussion um die Fürbitten der Karfreitagsliturgie<br />

anläßlich des Motu proprio Benedikts X<strong>VI</strong>. zur „Wiederzulassung“<br />

der „alten Messe“ wird man wohl Verständnis dafür haben, daß<br />

wir hier hellhörig sind. 68<br />

3.3. Die Intention<br />

Befaßt man sich mit der Intention, welche sich, wie wir gesehen haben,<br />

zunächst in den neuen Weiheriten ausdrückt, stellt sich allem voran eine<br />

ganz grundlegende Frage: Warum hat man überhaupt, nachdem Pius<br />

68 Siehe Anhang 6) über den Noachismus des neuen Pontifika le: Ähnlicher Fall in der<br />

neuen Bischofsweihe.

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