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Paul VI. - Rore Sanctifica

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106<br />

jemand einwenden will, die Firmung werde als Sakrament für sich gezählt,<br />

der Episkopat werde aber unter das Weihesakrament subsumiert,<br />

so kann man antworten, daß die Sakramente begrifflich nicht immer genau<br />

zwischen Art und Gattung unterscheiden. So ist die Firmung der Art<br />

nach von der Taufe unterschieden, gehört aber in die Gattung der Initiation.<br />

Das Sakrament der Weihe ist auch ein Gattungsbegriff und kein<br />

Artbegriff, wie schon an der Diakonatsweihe deutlich wird, die zwar<br />

Anteil am Priestertum gibt, aber der Art nach deutlich vom Opferpriestertum<br />

unterschieden ist. Der Diakon steht nämlich zwischen dem Gefirmten<br />

und dem Opferpriester, weswegen auch der Aspekt der Stärke<br />

in der Diakonatsweihe noch einmal hervorgehoben wird. Dieser Aspekt<br />

ist typisch für die Firmung.<br />

Wollte jetzt jemand behaupten, daß der Diakonat deswegen nur inadäquat<br />

von der Firmung unterschieden sei und damit kein eigenes Sakrament?<br />

Die Taufe macht den Empfänger zum Glied am mystischen Leib<br />

Christi, die Firmung aber zum Streiter Christi. Der Diakon steht zwischen<br />

dem Altar, dem er dient, und dem Volk der Streiter. Die Priesterweihe<br />

verleiht Gewalt über den sakramentalen Leib Christi, wie die Bischofsweihe<br />

Gewalt über den mystischen Leib Christi verleiht, und deswegen<br />

wird sie die Vollendung des Priestertums genannt. Und genau<br />

diese Gewalt wird laut der Lehre Leos XIII. sakramental und damit ex<br />

opere operato verliehen. Folglich sind dann aber auch Handauflegung<br />

und Form in ihrer Einheit als moralische Substanz notwendig.<br />

Einwand 8:<br />

Es mag stimmen, daß die heutige westsyrische Inthronisierung eines<br />

Patriarchen nur ein Sakramentale ist, aber sie stammt aus der Zeit des<br />

Translationsverbots der Bischöfe. Damals, zur Zeit des heiligen Johannes<br />

Chrysostomos, hatte sie einen sakramentalen Zweck und beinhaltete<br />

eine sakramentale Handauflegung. Der Bischof, der Johannes Chrysostomos<br />

zum Priester geweiht hatte, wurde selbst in jenem Ritus zum Bischof<br />

und Patriarchen konsekriert, der dem von <strong>Paul</strong> <strong>VI</strong>. „magna ex<br />

parte“ entspricht. Wurde also der hl. Johannes Chryostomos ungültig<br />

geweiht, und sein Bischof auch?<br />

Antwort 8:<br />

Wir haben bereits gesehen, daß der neue Ritus eine Pneumatologie<br />

aufweist, die der Ritus der Inthronisierung eines westsyrischen Patriarchen<br />

nicht kennt. Sie findet sich auch nicht im Ritus der Konsekration

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