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Paul VI. - Rore Sanctifica

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54<br />

3.2.3. Interpretatorische Zusätze in der Editio typica von 1990 seit<br />

Johannes <strong>Paul</strong> II.<br />

Vor einigen Jahren wurde viel Aufhebens von den Abänderungen der<br />

Editio typica gemacht, die im Jahre 1990 Johannes <strong>Paul</strong> II. hatte vornehmen<br />

lassen. In halbkonservativen Kreisen wurde so getan, als wäre dies<br />

ein Fanal zum Aufbruch. Wenn man sich die Änderungen jedoch genau<br />

anschaut, ist nichts besser, aber vieles schlechter geworden. Es beginnt<br />

mit den nun seit Jahren bekannten Spielereien zwischen Großschreibung<br />

und Kleinschreibung vieler wichtiger Begriffe. Die Majuskel dient<br />

in der Liturgie gemeinhin dazu, wichtige Dinge zu kennzeichnen und<br />

sie von unwichtigeren abzugrenzen. Eine andere Funktion ist die Kenntlichmachung<br />

der Persönlichkeit und Ewigkeit von wahrhaft Göttlichem,<br />

wie z.B. der Persönlichkeit des Heiligen Geistes. Was soll man<br />

aber davon halten, wenn aus ordinem Presbyteri nun Ordinem presbyteri,<br />

aus Sacerdotio jetzt sacerdotio usw. wird? Seltsamerweise hat man<br />

den Episcopus belassen. Auch in französischen Ausgaben beispielsweise<br />

der neuen Bischofsweihe wurde aus einem Esprit qui fait les chefs<br />

ein Esprit souverain (Konsekration von Msgr. Breton in der Arena von<br />

Dax 2002), der schlußendlich im Jahr 2005 in der Diözese Auray-Vannes<br />

zum esprit souverain mutierte. In derselben Weise wurde daselbst<br />

aus dem Fils der fils gemacht. Man erinnere sich an die neue Firmung,<br />

wo es keinen septiformis Spiritus mehr gibt, aber dafür einen spiritus timoris<br />

tui. 67<br />

Man kann sich also fragen, was das bedeuten soll. Und in einem<br />

Fall, wo mit den Änderungen von 1990 tatsächlich eine relative Verbesserung<br />

eintrat, erinnert man sich nichtsdestoweniger an die Nachbesserungen<br />

des anglikanischen Ordinale, die völlig ins Leere liefen:<br />

Vultis mysteria Christi ad laudem Dei et sanctificationem populi<br />

christiani, secundum Ecclesiae traditionem, [praesertim in Eucharistiae<br />

sacrificio et sacramento reconciliationis,] pie et fideliter celebrare?<br />

Weitere Änderungen sind aber durchaus bedenklich und gehen in die<br />

Richtung des „populus justorum ab Abraham“ in der neuen Bischofsweihe.<br />

Erinnern wir uns daran, daß das Volk Israel dank seiner Erschaffung<br />

durch Gott ein „populus sanctus“ war, aber sicherlich kein ‚Volk<br />

67 http://www.vatican.va/archive/catechism lt/p2s2c1a2 lt.htm#II.%20Confirmationis<br />

%20signa%20et%20ritus.

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