Paul VI. - Rore Sanctifica

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denn dort heißt es immer „lampadem lucidam“.
Die Einheit von Materie und Form im Rahmen einer moralischen
Substanz ist in keinem der orientalischen Riten ein Problem, weil dort
immer das Weihegebet während der Handauflegung gesprochen wird.
Der griechische (byzantinische) Ritus ist sehr einfach, und er ist
der allerkürzeste, woraus man auf ein hohes Alter schließen kann. Die
byzantinische Weihe kennt nur eine einzige Handauflegung. 25 Wer sich
an der Einfachheit und Kürze des byzantinischen Weiheritus stört, der
möge sich vor Augen halten, daß er seine kontextliche Bestimmung aus
dem byzantinischen Meßopfer erfährt, für das diese Priester geweiht
werden. Auf diese interpretatorischen Zusätze werden wir später noch
eingehen.
Die koptische Weihe kennt auch nur eine Handauflegung, sofern die
Kreuzzeichen, die der Bischof mit Daumen oder Hand auf der Stirn
oder dem Scheitel des Geweihten nach der Handauflegung vollzieht,
nicht mitgezählt werden. 26
Im westsyrischen Ritus verhält es sich nicht anders als im koptischen;
auch hier gibt es nur eine Handauflegung, aber auch Kreuzzeichen
auf der Stirn. 27
Der maronitische Ritus ist um etliches komplizierter und besitzt
eine ganze Reihe von Handauflegungen mit dazugehörigen Weihegebeten,
von denen jedes alleine zur Priesterweihe hinreichend wäre. Man
kann davon ausgehen, daß der älteste Kern sich um jenes Gebet anordnet,
welches auch den Namen Gratia Divina (he Deia Charis) hat. 28
Dieses Gebet taucht in allen orientalischen Priesterweihen auf, bis auf
die ostsyrischen. Teilweise hat es eine sakramentale Funktion, manchmal
wird es auch nur vom Erzdiakon verkündet. Im maronitischen Ritus
begleitet es die erste Handauflegung.
Die ostsyrische Priesterweihe kennt zwei Handauflegungen und auch
25 Internetseite der griechisch-orthodoxen Erzdiözese von Amerika. www.goarch.org/
en/chapel/liturgical texts/ordination-priesthood-en.asp.
26 Henricus Denzinger, Ritus Orientalium Coptorum Syrorum et Armenorum In Administrandis
Sacramentis, Tomus Secundus, Graz 1961, S.15f, PDF-Seite im Browser 1-
4) (Hypertextlink).
27 Henricus Denzinger, ebd., S. 91f, PDF-Seite im Browser 2-4).
28 Ebd., S. 151, PDF-Seite im Browser 2 ff..