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Paul VI. - Rore Sanctifica

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266<br />

Anhang 7)<br />

Anhang zur Vervollständigung von Punkt 6.2<br />

5) Der fünfte Grund der Ungültigkeit der neuen Bischofsweihe steht<br />

jenem der Leugnung des Filioque relativ nahe, hat jedoch seine eigene<br />

Subtilität. Die neue Form der Bischofsweihe setzt das Attribut der<br />

göttlichen Kraft, die sich von der göttlichen Wesenheit nur im Sinne<br />

einer Distinctio virtualis minor unterscheidet, mit dem Heiligen Geist<br />

in eins 342 , im Sinne eines regelrechten Synonyms. Sie geht also über<br />

die Parallelsetzung wie in der Heiligen Schrift hinaus (Spiritum et<br />

virtutem) und auch über die genetivische Beziehung (virtus Spiritus<br />

Sancti), die ebenfalls in der Heiligen Schrift zu finden ist. Das sprengt<br />

alle erlaubten Regeln der Appropriationen. Man hat also den Eindruck,<br />

daß hier ein reines Attribut zur Person des Heiligen Geistes erhöht<br />

wird, oder aber die dritte Person der Dreifaltigkeit zum Attribut<br />

degradiert. Warum soll man das nicht mit anderen Attributen und<br />

göttlichen Personen tun? Auch in diesem Falle ruft die neue Form der<br />

Bischofsweihe einen Gott an, der nicht unser Gott ist und den es nicht<br />

gibt.<br />

Will jetzt jemand die Formulierung so retten, daß er einwende, hier sei nicht<br />

die wesenhafte, essentielle Kraft gemeint ist, vielmehr müsse diese hier<br />

notional aufgefasst werden 343 , so etwa, wie auch der Heilige Geist die<br />

notionale Liebe sei, so gerät die neue Form zur Quadratur des Kreises. Was<br />

nämlich in bei Basilius und Johannes von Damaskus ohne weiteres möglich<br />

ist, passt fatalerweise nicht mit dem Wortlaut der neuen Form. Man hat hier<br />

zwei Möglichkeiten:<br />

querunt Dominum, blasphemaverunt Sanctum Israel, abalienati sunt retrorsum.<br />

342 „Et nunc effunde super hunc electum eam virtutem, quae a te est, Spiritum<br />

principalem, quem dedisti dilecto Filio tuo Iesu Christo…“<br />

343<br />

Siehe die Basiliusanaphora, oder auch Johannes von Damaskus, „De fide<br />

orthodoxa“

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