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Paul VI. - Rore Sanctifica

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284<br />

Anhang 10) Warnung vor dem so genannten „Preisgebet zur<br />

Allerheiligsten Dreifaltigkeit“, welches die Priesterbruderschaft St.<br />

Pius X. ihren Gläubigen in dem Gebetbuch „Gebetschatz“ empfiehlt.<br />

Wie wir im Haupttext gesehen haben, geht der Heilige Geist gemäß<br />

der Lehre des Credos des 11. Konzils von Toledo nicht vom Vater zum<br />

Sohn aus, sondern von beiden zugleich, als ihre notionale Heiligkeit<br />

und Liebe. Dasselbe Konzil, dessen Lehre Eingang in die<br />

Dogmensammlungen Denzingers gefunden hat, lehrt ebenfalls, daß der<br />

Heilige Geist nicht deswegen vom Sohne ausgeht, um die Geschöpfe zu<br />

heiligen, sondern daß er an sich bereits immanent von Vater und Sohn<br />

zugleich ausgeht. Gäbe es nämlich keine Schöpfung, so würde ja der<br />

Heilige Geist gemäß dieser irrigen Auffassung nicht ausgehen, weil er<br />

eben nicht an sich immanent aus dem Vater und dem Sohn<br />

hervorginge, sondern nur im Hinblick auf die Schöpfung.<br />

Nun lehrt uns aber die Erscheinung von Marienfried, welche die<br />

Kirche nie anerkannt hat und bereits 1946 mißtrauisch beäugte,<br />

folgendermaßen zum dreifaltigen Gott zu beten, wo es um die Person<br />

des Heiligen Geistes geht:<br />

„Heil Dir, Geist des Ewigen, allezeit Heiligkeit Strömender, seit<br />

Ewigkeit wirkend in Gott! Du Feuerflut vom Vater zum Sohn, Du<br />

brausender Sturm, der Du wehest Kraft und Licht und Glut in die<br />

Glieder des ewigen Leibes, Du ewiger Liebesbrand, gestaltender<br />

Gottesgeist in den Lebenden, Du roter Feuerstrom vom<br />

Immerlebenden zu den Sterblichen! Dir werde neu und allezeit Macht<br />

und Herrlichkeit und Schönheit durch Deine sternengekrönte Braut,<br />

unsere wunderbare Mutter!“<br />

Dieses Gebet nennt also den Heiligen Geist die Feuerflut vom Vater<br />

zum Sohn. Weiterhin wird er dargestellt als roter Feuerstrom vom<br />

Immerlebenden zu den Sterblichen. Dadurch wird der Eindruck<br />

erweckt, daß der Heilige Geist nur von Gott ausgehe, um die<br />

Schöpfung zu heiligen, so wie er angeblich auch Kraft und Licht und<br />

Glut in die Glieder des ewigen Leibes weht. Das alles hat eine<br />

pantheistische Note. Letztere Ausdrucksweise ist äußerst verfänglich,<br />

denn da Gott einfach ist, so kann er auch kein aus Gliedern zusammen

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