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Paul VI. - Rore Sanctifica

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93<br />

streckung bei der Priesterweihe eingeführt, die laut Gihr 120 eine moralische<br />

Verbindung zwischen Materie und Form herstellt. Er stellt fest, daß<br />

diese Sicht im Hinblick auf die Handauflegung als einzige Materie des<br />

Weihesakramentes die verbreitetste Ansicht ist, und weist in den Fußnoten<br />

auf dazu passende lehramtliche Entscheidungen des späten 19.<br />

Jahrhunderts hin. So darf bei der Priesterweihe die Handausstreckung<br />

kurz unterbrochen werden, aber nicht unterbleiben, sonst würde das Sakrament<br />

zweifelhaft.<br />

Ausdrücklich hingewiesen sei außerdem auf die doppelte Handausstreckung<br />

im alten Ritus während der Weihepräfation selbst, die auch<br />

bei der Bischofsweihe stattfindet. Die Handausstreckung bedeutet das<br />

moralische Fortdauern der Handauflegung und schafft so die Verbindung<br />

mit der Form, wobei die Handauflegung über ein kurzes Händefalten<br />

fließend in die doppelte Handausstreckung bei der Weihepräfation übergeht.<br />

121<br />

Nun hat man in der neuen Priesterweihe die Ausstreckung der rechten<br />

Hand gestrichen und die doppelte Handausstreckung ‚ante pectus’<br />

ist auch nicht mehr eindeutig gekennzeichnet, denn das verbliebene ‚extensis<br />

manibus’ kann man auch als Orantenstellung wie bei der Messe<br />

deuten 122 . Nicht weniger traurig sieht es im neuen Ritus der Bischofsweihe<br />

aus 123 :<br />

Sequens pars orationis ab omnibus Episcopis ordinantibus, manibus<br />

iunctis, profertur, submissa voce tamen, ut vox Episcopi ordinantis principalis<br />

clare audiatur. 124<br />

Statt der doppelten Handausstreckung sind nun gefaltete Hände vorgeschrieben.<br />

Die alte Rubrik lautet so:<br />

Deinde, extensis manibus ante pectus, dicit: …<br />

120 Nikolaus Gihr, ebd. Bd. 2, S. 297f.<br />

121 http://www.angelfire.com/nj/malleus/ordines/prtradpriests.html.<br />

122 http://www.angelfire.com/nj/malleus/ordines/pr1968priests.html.<br />

123 http://www.angelfire.com/nj/malleus/ordines/pr1968bishop html.<br />

124 In der deutschen Herder-Ausgabe hingegen hält der Hauptkonsekrator die Hände<br />

weiter ausgestreckt: Die Weihe des Bischofs, der Priester und der Diakone, Pontifikale<br />

I; Handausgabe mit pastoralliturgischen Hinweisen, hrsg. von den liturgischen Instituten<br />

Salzburg – Trier – Zürich, Freiburg i. Brsg. 1994. In den von Kard. Talavera<br />

akzeptierten Riten mit deutschen Texten und lateinischen Rubriken steht das nicht so.

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