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Paul VI. - Rore Sanctifica

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daran, sei es auch bloß die Einbettung dieser Form in einen anderen Ritus,<br />

wird fragwürdig, und dies erst recht, wenn man anfängt, an dieser<br />

Form weiter herumzubasteln. Wenn z.B. jemand daherkommt und die<br />

Taufformel in folgendes Gebet einbettet, wird sie ungültig: „Allmächtiger<br />

Gott, dieses Kind sei getauft im Namen des Vaters, des Sohnes<br />

und des heiligen Geistes, auf daß es ein Glied der Familie des Menschen<br />

sei, Deiner Kirche, der Du durch die Menschwerdung Deines<br />

Sohnes das allgemeine Priestertum der Gläubigen geschenkt hast.<br />

Diese Taufe schenke diesem Adamskind wahres Menschentum in<br />

Deinem Christus. Amen.“<br />

Man sieht, die Einbettung in diesen zweifelhaften Kultakt, der mehr<br />

ist als nur die private Erklärung eines Spenders, die der Taufe eventuell<br />

vorausginge, macht diesen Akt sicher ungültig. Der Irrtum geht hier direkt<br />

in die sakrale Handlung ein, zu deren Minister sich der Spender<br />

unter Anrufung Gottes macht. Das ist nicht dasselbe, wie jener Fall eines<br />

methodistischen Pastors, der in einer Predigt, die kein Kultakt ist, vorab<br />

erklärte, er taufe, aber nicht zur Tilgung der Erbsünde. Pater Gaudron<br />

bemerkte also ganz richtig:<br />

„Die Gefahr der Ungültigkeit (Anm.: der neuen Riten, bei denen hinsichtlich<br />

der Materie und Form die notwendigen Bedingungen erfüllt zu<br />

sein scheinen) ist aber auch hier nicht auszuschließen, da die umgebenden<br />

Gebete und Riten den katholischen Glauben in bezug auf das entsprechende<br />

Sakrament meist nicht mehr in genügender Weise zum Ausdruck<br />

bringen und es so leicht geschehen kann, daß ein Priester diese<br />

Sakramente mit einer falschen Intention und damit ungültig spendet.<br />

Diese Gefahr besteht ganz besonders deshalb, weil den Priestern<br />

heute nicht mehr die katholische Theologie in bezug auf die Sakramente<br />

vermittelt wird, sondern man im Sakrament – nach Art der Protestanten<br />

– mehr eine Gemeinschaftsfeier der Gläubigen als ein objektives Instrument<br />

der Gnadenvermittlung sieht. Ein Priester aber, der bei einer<br />

Taufe nichts anderes wollte, als ein Kind in die Gemeinschaft der<br />

Pfarrgemeinde aufzunehmen, oder der in der hl. Messe nur das brüderliche<br />

Mahl der Gemeinde zelebrieren wollte, würde nicht mehr tun<br />

wollen, was die Kirche tut, hätte also nicht mehr die geforderte Intention.“<br />

64<br />

64 Matthias Gaudron, in: Mitteilungsblatt der Priesterbruderschaft St. Pius X. für den<br />

deutschen Sprachraum Nr. 214, 1996, S. 22; Anm. u. Hervorh. original.

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