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Paul VI. - Rore Sanctifica

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94<br />

Daraufhin folgt dann die Weihepräfation. 125 Mag die einfache Handausstreckung<br />

bei der Priesterweihe früher gefehlt haben, die doppelte<br />

bei der Präfation jedenfalls nicht, mindestens ist das unwahrscheinlich.<br />

Außerdem gab es in dem Fall andere moralische Verbindungen zwischen<br />

Materie und Form als die Ausstreckung der Hände, wie sie zum<br />

Beispiel der altenglische Sarum-Ritus kennt. Statt einer Handausstrekkung<br />

wird dort im Weihegebet die vorangehende Handauflegung als<br />

die Materie ausdrücklich erwähnt und dadurch eine textliche Verbindung<br />

hergestellt; außerdem ist dort das Veni Creator so integriert, daß<br />

es Bestandteil des Gebetes der Handauflegung wird und nicht dessen<br />

Unterbrechung:<br />

Gewähre, daß dieser DEIN Diener für würdig befunden werde, treu<br />

die Pflichten seines Amtes und alle Werke in DEINEM Dienste zu erfüllen,<br />

auf daß er fähig sei, die seit altersher eingesetzten Mysterien der<br />

Sakramente zu zelebrieren, und daß er DIR geweiht werden möge im<br />

Hohepriestertum, in das er aufgenommen wird. Möge DEIN Segen auf<br />

ihm sein und durch unsere Hände ... 126<br />

Man stelle sich einen Taufritus vor, in dem zuerst mehrere Täuflinge<br />

stumm dreimal mit Wasser übergossen werden; daraufhin erfolgt eine<br />

wortlose Übergießung mit Öl, dann der Gesang des Veni Creator und<br />

schlußendlich wird in der Form folgendes gesagt:<br />

Durch die dreimalige Übergießung mit Wasser taufe ich dich (taufen<br />

wir euch), N.N., im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.<br />

Amen.<br />

Die Einheit zwischen Materie und Form wäre in dem Fall also anschaulich<br />

dargestellt, weil die Materie in der Form erwähnt würde und<br />

das Öl, das erst mißverständlich als konkurrierende Materie erschiene,<br />

textlich in der Form ausgeschlossen würde. Die Worte der Taufe bezögen<br />

sich eben nur auf das Wasser. Übrigens ist in der gängigen Taufpraxis<br />

dem Wasser jedoch nur sowenig Öl beigemischt, daß letzteres die<br />

Anschauung des sichtbaren Zeichens und seine substantielle Einheit<br />

nicht beeinträchtigt.<br />

Demgegenüber vollständig unhaltbar wird nun aber die Situation in<br />

der neuen Bischofsweihe durch die Umdrehung der Reihenfolge von<br />

125 http://www.angelfire.com/nj/malleus/ordines/prtradbishop.html.<br />

126 http://www.angelfire.com/nj/malleus/ordines/Sarumnote html.

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