Paul VI. - Rore Sanctifica

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Nun verhalten sich aber die beiden Priestertümer Melchisedechs und
Aarons zueinander wie Sara und Agar, wie Isaak und Ismael, wie Jakob
und Esau. Es ist der ältere Bruder, der sein Recht eingebüßt hat, genau
wie Ruben gegenüber Juda. Über den ersteren prophezeite Moses in
Dtn. 33, 6: „Leben soll Ruben, er sterbe nicht, aber er sei klein an Zahl
– vivat Ruben et non moriatur et sit parvus in numero!“ Da haben wir
unsere „älteren Brüder“! Das also ist das Schicksal der verblendeten Juden!
8. Schluß
Wir haben nachgewiesen, daß das „justorum“ in der Editio typica im biblischen
Sinne aufzufassen ist: „Gerechter“ heißt soviel wie „Heiliger“,
also jemand, der Gott wohlgefällig ist. Die Bedeutung dieses Wortes ist
dieselbe wie im 6. Kapitel des Buches Genesis:
[9] Das ist die Geschichte Noes: Noe war ein gerechter und vollkommener
Mann unter seinen Zeitgenossen und wandelte mit Gott. 338
Das Handauflegungsgebet Pauls VI. spricht also von „Gerechten“ im
Sinne solcher, die imstande gewesen wären, dem Strafgericht von Sodom
zu entkommen, wie in Genesis 18 nachzulesen:
[23] Da trat Abraham näher und fragte: „Willst du wirklich Gerechte
und Frevler dahinraffen? [24] Vielleicht sind fünfzig Gerechte in
der Stadt; willst du sie wirklich vertilgen? Willst du dem Ort nicht
lieber verzeihen um der fünfzig Gerechten willen, die in der Stadt
sind?“ 339
Bekanntlich kam die Gerechtigkeit der Gerechten der alten Zeit nicht
durch das Gesetz des Moses. Sie alle wurden durch ihren festen Glauben
an den Messias gerechtfertigt, der in Zukunft kommen würde und
auch tatsächlich vor mittlerweile 2000 Jahren gekommen ist:
338 9 Hae sunt generationes Noe: Noe vir iustus atque perfectus fuit in generatione sua;
cum Deo ambulavit.
339 23 Et appropinquans ait: „Numquid vere perdes iustum cum impio?
24 Si forte fuerint quinquaginta iusti in civitate, vere perdes et non parces loco illi
propter quinquaginta iustos, si fuerint in eo?[“]