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Paul VI. - Rore Sanctifica

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stas ad ordinandum, der Gewalt zu weihen’ verwechselt werden. Letztere<br />

ist zwar in der Potestas Ordinis des Bischofs eingeschlossen, jedoch<br />

nur als einer ihrer Bestandteile.<br />

Wenn wir uns die Sprachregelung der Vindication zu eigen machen,<br />

kommen also folgende Alternativen in Frage:<br />

1. Nennung des Begriffes ‚Bischof‘ oder eines Synonyms, wie es die<br />

katholische Kirche versteht, in der Forma essentialis.<br />

2. Nennung der Potestas Ordinis des Bischofs (Hohepriestertum,<br />

Fülle des priesterlichen Amtes, Priestertum ersten Ranges etc.) und der<br />

spezifischen Gnade für die Gott wohlgefällige Ausübung dieser Gewalt.<br />

3. Wenn weder Amtsbegriff noch Potestas Ordinis durch einen abstrakten<br />

Begriff genannt sind, kommt nur eine beschreibende Darstellung<br />

der Potestas Ordinis und der spezifischen Gnade in Frage: z.B. der<br />

zu Weihende bekomme das Munus regendi, docendi et sanctificandi.<br />

Im weiteren kann dann in den Zusätzen behandelt werden, daß z.B. mit<br />

Munus sanctificandi die Vollmacht, zu weihen und zu firmen, gemeint<br />

ist.<br />

Das aber setzt voraus, daß wenigstens die drei oben genannten Punkte<br />

eindeutig in der Forma essentialis als wesentlich erscheinen und erwähnt<br />

werden. Hingegen sagt uns doch die Theologie der neuen Weihe,<br />

daß der Erwählte zum „Apostel“ werde, weil er den Heiligen Geist zum<br />

Geschenk bekomme, wie auch ein Jesus zum Messias geworden sei,<br />

weil Gott der Vater ihm (wohl in der Taufe) den Heiligen Geist gegeben<br />

habe, und Jesus gebe den Geist nun weiter.<br />

Demgegenüber bewirken nach überlieferter katholischer Lehre die<br />

Gnaden des Heiligen Geistes gar nicht die Potestas Ordinis, sondern<br />

letztere ist mit dem Charakter identisch und die Weihegnaden des Heiligen<br />

Geistes sind eine Konsequenz dieses eingeprägten Charakters bei<br />

würdigem Empfang. Die Weihegnaden des Heiligen Geistes bilden also<br />

gar nicht das Prinzip des Episkopates, sondern folgen aus dem Charakter,<br />

der eine Teilhabe an dem einen und einzigen Esse Christi ist. Denn<br />

auch in Christus ist die Fülle des Heiligen Geistes eine Konsequenz der<br />

Gratia Unionis und diese ist hypostatische Union. Anzunehmen, man<br />

sei Priester durch Teilhabe am Heiligen Geist, ist also insofern unrichtig,<br />

denn der Charakter wird gerade nicht als Gabe und Sendung des<br />

Heiligen Geistes bezeichnet (Diekamp), sondern nur Gaben der Liebe.

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