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Paul VI. - Rore Sanctifica

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142<br />

Wir fragen an dieser Stelle, ob „il tuo Spirito che regge e guida“ anders<br />

verstanden werden kann als eine Umschreibung der Person des Heiligen<br />

Geistes. Und wir bitten die Dominikaner, diese Form mit dem Kanon<br />

9 des Konzils von Ephesus zu vergleichen. Ist es eine Fehlinterpretation,<br />

wenn wir die Form a) dahingehend verstehen, daß die Hypostase<br />

des Vaters der Hypostase des Sohnes die Hypostase des Heiligen Geistes<br />

gibt? Oder muß man es b) so verstehen, daß die Hypostase des Vaters<br />

eine geschaffene Hypostase Jesu durch die ungeschaffene Hypostase<br />

des Heiligen Geistes zum Sohn Gottes erhebt? Oder ist es c) vielmehr<br />

so, daß der eine Gott des Universums, der sich uns Menschen als<br />

Vater offenbart, dem Menschen Jesus seine Lebenskraft (ruah – Geist)<br />

– die keine Hypostase ist – mitteilt und dadurch Jesus zu einer communion<br />

existentielle – existentiellen Verbindung 168 mit sich erhebt, zu einem<br />

unvergleichlichen Gottesbewußtsein? Kann nicht jeder dieses Bewußtsein<br />

haben? Wie auch immer, alle drei Erklärungen sind gleichermaßen<br />

häretisch.<br />

Ist es nicht seltsam, wenn wir unter dem Aspekt der Verurteilung der<br />

„Drei Kapitel“, des 9. Kanons von Ephesus und auch der Verwerfung<br />

der hypostatischen Verwendung des Begriffes „Gottesknecht“ durch<br />

Papst Hadrian I. (Dz 313), in der Enzyklika „Dominum et Vivificantem“<br />

von Johannes <strong>Paul</strong> II. folgendes lesen dürfen 169 :<br />

„17. Es ist angebracht, hier zu unterstreichen, daß der ‚Geist des<br />

Herrn‘, der auf dem künftigen Messias ‚ruht‘, klarerweise und vor allem<br />

eine Gabe Gottes für die Person dieses Knechtes des Herrn ist.“<br />

Wird nicht hier die Messianität „der Person des Gottesknechtes“ im<br />

Heiligen Geist gesehen, statt im Sein des ewigen Wortes, das eine<br />

menschliche Natur annimmt, wie es richtig wäre? Paßt dieser Satz aus<br />

„Dominum et Vivificantem“ zur neuen Form der Bischofsweihe, oder<br />

nicht?<br />

apc 19680618 pontificalis-romani it html. Wir dürfen wohl annehmen, daß der italienische<br />

Text eine authentische Interpretation der Form ist, zumal er auf der Internetseite<br />

des Vatikans publiziert wird.<br />

168 Benedikt X<strong>VI</strong>. in einer Osterpredigt.<br />

169 http://www.vatican.va/edocs/FRA0074/P6.HTM.

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