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Paul VI. - Rore Sanctifica

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120<br />

denn das apokryphe Dokument Statuta Ecclesiae Antiquae aus Gallien,<br />

welches um das 5. Jahrhundert entstanden ist, sieht es genauso vor. Aus<br />

dem Text geht hervor, daß es selbst die Bischöfe sind, welche das Buch<br />

auflegen: „Episcopus cum ordinatur, duo episcopi ponant et teneant<br />

evangeliorum codicem super cervicem eius et uno super eum fundente<br />

benedictionem, reliqui omnes episcopi qui adsunt, manibus suis caput<br />

eius tangant.“<br />

Auch in dem alten Liber Diurnus 143 , in welchem die Riten zur Konsekration<br />

eines Papstes erhalten sind, halten die Diakone das Buch über<br />

den Kopf: „Post litaniam ascendunt ad sedem, simul episcopi et presbyteri.<br />

Tunc episcopus Albanensis dat orationem primam: deinde episcopus<br />

Portuensis dat orationem secundam: postmodum adduntur Evangelia,<br />

aperiantur et teneantur super caput electi a diaconibus. Tunc episcopus<br />

Ostiensis consecrat eum pontificem.“<br />

Diese Gebete wären also alle ungültig, was zu einer absurden Situation<br />

führen würde. Somit ist die neue Weihe nach <strong>Paul</strong> <strong>VI</strong>. auch gültig.<br />

Antwort 9:<br />

Diese Einwände, die bedauerlicherweise auch noch von den traditionalistischen<br />

Dominkanern von Avrillé kommen, widerlegen sich selbst.<br />

In den Statuta Ecclesiae Antiquae, einem apokryphen Dokument, legen<br />

zwei Bischöfe das Buch auf den Nacken und halten es dort, also an einer<br />

Stelle, wo die Materie der Bischofsweihe, nämlich die Handauflegung,<br />

auch gar nicht aufgenommen wird. Folglich stört das nicht. Ein<br />

weiterer Bischof spricht nun das Weihegebet. Eine weitere Gruppe von<br />

Bischöfen, die weder das Buch halten, noch das Weihegebet sprechen,<br />

legen die Hände auf das Haupt, nicht auf den Nacken. Trotz allem, diese<br />

Anordnung ist ungültig, nicht wegen der Evangelienauflegung auf den<br />

Nacken, sondern weil die Form von jemandem gesetzt wird, der nicht<br />

die Materie setzt. Dieses apokryophe Dokument ist kein gültiges Weiheformular,<br />

aber aus anderen Gründen; die Art der Evangelienauflegung<br />

stört hier nicht.<br />

Zum Liber Diurnus: die Sache ist ganz eindeutig, und die Buchauflegung<br />

stört in keiner Weise die Einheit von Materie und Form. Nach<br />

der Litanei spricht der Bischof von Albano das erste Gebet, der Bischof<br />

143 Liber diurnus romanorum pontificum, Titel <strong>VI</strong>II (ritus ordinandi pontificis), P.L.<br />

105, col. 38D-39A.

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