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Paul VI. - Rore Sanctifica

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212<br />

erfolgt bei den Griechen unmittelbar vor der Anwendung der materia<br />

proxima.<br />

Schaut man in den Brief an die ratlosen Katholiken aus dem Jahre<br />

1986 288 , wird man jeden Hinweis auf die Erneuerung der Bischofsweihe<br />

vermissen, obwohl auf die neue Priesterweihe und die Firmung<br />

kritisch eingegangen wird. 289 Man scheint alles dafür getan zu haben,<br />

sowohl in den Seminarien als auch unter den Laien, daß das Problem<br />

des Pontifikale <strong>Paul</strong>s <strong>VI</strong>. und dessen apokrypher Ursprung in Vergessenheit<br />

gerieten.<br />

6.2. Zusammenfassung<br />

Nach allem vorher Gesagten müssen wir feststellen, daß die neue Bischofsweihe<br />

aus insgesamt fünf Gründen im Sinne der überlieferten<br />

Theologie ungültig ist:<br />

1) Es existiert keine moralische Einheit von Handauflegung und<br />

Form, denn die Evangelienauflegung geschieht in solcher Weise, daß<br />

sie als konkurrierendes Zeichen eingeschoben wird. Hinweise auf angeblich<br />

analoge Fälle von Seiten der Dominikanergemeinschaft in Avrillé,<br />

etwa, daß man ja auch ein geschlossenes Ziborium konsekrieren<br />

könne, tun hier nichts zur Sache, denn der Deckel eines Ziboriums ist<br />

kein Zeichen und beabsichtigt auch keines zu sein. Unser Argument beruht<br />

nicht auf der Furcht, daß Pontifikalhandschuhe bei der Handauflegung<br />

stören könnten; vielmehr geht es um die Symbolhaftigkeit der Auflegung<br />

einer inspirierten Schrift an falscher Stelle.<br />

2) Die neue Form beruht eindeutig auf der heute sehr verbreiteten<br />

„Theorie der trinitarischen Inversion“, die zuerst bei von Balthasar<br />

zu finden war. Diese Theorie leugnet explizit das Filioque und erklärt,<br />

der Sohn sei ex Patre Spirituque. Dem entspricht auch das kürzlich erschienene<br />

Kompendium des KKK, welches das Filioque so umdeutet,<br />

daß es zur trinitarischen Inversion paßt. Es gibt hier zwei Hauptrichtungen.<br />

Zum einen sind es die Schüler Rahners, welche diese Inversion nur<br />

288 Msgr. Marcel Lefebvre, Offener Brief an die ratlosen Katholiken, Wien 1986, S.<br />

73ff („Die neuen Priester“).<br />

289 Fatalerweise wurde die französische Form in der deutschen Fassung dieses „Offenen<br />

Briefes“ (S. 69) einfach ins Deutsche übersetzt, ohne zu berücksichtigen, daß die<br />

deutsche Firmform die exakte Übersetzung der lateinischen Editio typica ist.

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