Paul VI. - Rore Sanctifica

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Der Eingeweihte erkennt anhand der Gebetsformeln, die den AK entstammen,
sofort, daß sich die Kirche auf den demokratischen Prozeß
des „Konzils von Jerusalem“ eingelassen hat. Dieses Jerusalem, nicht
Rom, das die Völker „spaltet“, ist das Zentrum der gegenwärtig so lautstark
beschworenen Einheit der Menschheitsfamilie. Der Geist des „Jerusalemer
Konzils“ nach Lesart der AK verlangt die Einheit der Völkerfamilie
in demokratischer Kollegialität. Was hat es dann mit der ständigen
Bischofssynode auf sich? Die Frage kann man sich jetzt leicht selbst
beantworten. Es ist die Synode im „demokratischen Geist“ der angeblichen
„Apostel“, und sie schöpft aus dem Geist dieses angeblichen „Konzils
von Jerusalem“ nach Lesart der AK!
Kann man denn wirklich sagen, daß der Komplex AK & Hippolyt eine
Hauptquelle des II. Vatikanums sei? In diesem Fall fangen wir bitte
wieder oben zu lesen an, wenn wir es bis jetzt noch nicht kapiert haben,
ansonsten schlafen wir weiter! Aber nicht nur die AK waren Vorbild
für die neuen liturgischen Texte; im selben Kirchenväterband trifft man
auch die Markus-Anaphora an, die radikal zusammengekürzt und entstellt
als 4. Hochgebet im NOM steht. 279 Manche beziehen letzteres auch
noch auf die Basilius-Anaphora.
In dem betreffenden Kirchenväterband findet sich auch der Papyrus
von Dêr Balizeh, der den Hippolyt-Kanon enthält. Dieses Eucharistiegebet,
wohl von Hippolyt verfaßt, war Vorbild für das 2. Hochgebet. 280
Es wurde im Rahmen des NOM entstellt, wie Dr. Heinz-Lothar Barth
nachgewiesen hat. Hippolyt dachte subordinatianisch. Es darf an dieser
Stelle auch nicht vergessen werden, daß Hippolyt im Kampf gegen Patripassianer
und Modalisten selbst in den Arianismus gefallen war – noch
vor Arius selber – und so in Gegensatz zu den Päpsten geriet, denen er
als Gegenpapst widerstanden hatte. 281
Aber es finden sich noch mehr Gemeinsamkeiten zwischen dem
Geist des Konzils und den AK. Die Anaphora der AK in ihrer schwatzhaften
Länge ist Vorbild für die Mysterientheologie Odo Casels. Diese
Anaphora der AK stellt sich dem heutigen, wahrscheinlich voreingenommenen
Leser als ein Memoriale aller Erlösungsgeheimnisse dar,
nach dem Motto „Gemeinde feiert Heilsgeschichte“, so daß das Kreuz
279 Storf, Remigius; Schermann, Theodor: Griechische Liturgien, a.a.O., Markusliturgie,
S. 172ff.
280 Ebd., S. 126ff.
281 http://www.newadvent.org/cathen/07360c.htm, The Catholic Encyclopedia Online.