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Paul VI. - Rore Sanctifica

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Das Gebet der ostsyrischen Überlieferung enthält Elemente, die man<br />

bei den Jakobiten wiederfindet (Weihe eines gewöhnlichen Bischofs);<br />

andere finden sich bei den Byzantinern. Aber nirgendwo findet man das<br />

Testamentum. Offenbar stammt letzteres nicht aus Antiochien. Hingegen<br />

benutzen die Georgier es auch für die Weihe eines Katholikos.<br />

Was den koptischen Ritus angeht, so ist er ebenfalls mit dem byzantinischen<br />

Ritus verwandt. Man braucht nur den Text von Denzinger (Ritus<br />

Orientalium, Bd. 2) unten auf Seite 24, nach der Akklamation des<br />

Erzdiakons, mit dem zweiten byzantinischen Gebet zu vergleichen, oder<br />

man sehe sich einfach unsere vorstehende Übersicht an.<br />

Nach alledem erscheint die Behauptung verwegen, das Testamentum<br />

sei in Antiochien vor der Zeit des Konzils von Chalzedon verwendet<br />

worden. Sie ist sogar nachgerade lächerlich. Stattdessen halten wir es für<br />

gerechtfertigt, zu sagen, daß der alte Ritus von Antiochien für die Handauflegung<br />

über einen Bischofskandidaten ehemals aus dem Gebet „Divina<br />

Gratia“ (byzantinische Fassung) wie auch aus all jenen Gebeten bestand,<br />

welche der byzantinische Ritus mit dem ostsyrischen, georgischen<br />

und koptischen Ritus gemeinsam hat. Es ließe sich sogar vermuten, daß<br />

alle byzantinischen Handauflegungsgebete aus Antiochien stammen.<br />

Aber welchen Ursprungs ist das Testamentum, das der Apostolischen<br />

Tradition gleicht, von der Magne sagt, daß Hippolyt nicht ihr Verfasser<br />

sei? Es läßt sich eine sehr einfache Antwort finden. Dazu muß man wissen,<br />

daß der alte englische Ritus von Salisbury ebenfalls eng mit der<br />

Traditio Apostolica verwandt ist. Ich habe Freunde schon früher darauf<br />

hingewiesen und stelle jetzt fest, daß Bradshaw dasselbe sagt (S. 17):<br />

Seite 56:

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