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Paul VI. - Rore Sanctifica

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206<br />

Christi und die Erneuerung seines Blutopfers in unblutiger Weise zu einem<br />

kleinen Aspekt unter vielen verkommt. Neuere Theologen haben<br />

doch immer von der Überbetonung bzw. „Hypertrophie“ des Sühnegedankens<br />

in den traditionellen Riten gesprochen. Der NOM als Ausdruck<br />

des „Mysterium Paschale“ und Feier der Heilsgeschichte hat sein Vorbild<br />

in der Liturgie der AK, und dort soll es diese Hypertrophie angeblich<br />

nicht geben. Wollte der damalige Autor das denn wirklich? Wahrscheinlich<br />

wollte er nur seinen Arianismus wortreich begründen. Aber<br />

die Théologie nouvelle ist dem ja auch nicht abgeneigt ...<br />

Doch das ist noch nicht das Ende der Parallelen, denn eine Firmung<br />

als von der Taufe getrenntes und eigenständiges Sakrament ist weder<br />

bei Hippolyt noch in den AK nachweisbar, was ebenfalls wieder der<br />

heutigen Theologie entspricht, aber schon lange verurteilt ist. Von einem<br />

Sakrament der Ölung für schwer Erkrankte sprechen die AK nicht, und<br />

Hippolyt wohl auch nicht. Was macht es da, wenn man sich an der Materie<br />

dieser Sakramente vergreift und mit Sojaöl firmen will?<br />

Und alles findet sich in einem wissenschaftlichen Band zusammengetragen,<br />

in dem Band „Griechische Liturgien“ der Kirchenväterbibliothek<br />

von 1912, übersetzt von Remigius Storf? Das ist ein großartiges<br />

Handbuch für Botte gewesen, oder es stand ihm außer Handschriften<br />

und Faksimiles etwas Ähnliches zur Verfügung, eine Art ständiger Begleiter.<br />

Ja, da braucht man nur umzublättern. Das lag als Handbuch auf<br />

dem Schreibtisch von Pater Botte OSB, dem Fabrikanten des neuen<br />

Pontifikale, und anderer Experten. Dann sagten er oder andere sich einfach:<br />

„‚Der Leib Christi – Amen.‘ Klingt gut – das nehmen wir! Das<br />

schöne Weihegebet für den Bischof auch.“ Und schließlich haben er und<br />

<strong>Paul</strong> <strong>VI</strong>. einfach behauptet, letzteres finde noch bei Kopten und Syrern<br />

Verwendung, was eine glatte Lüge war.<br />

Es gibt, nebenbei gesagt, noch weitere Literatur über die AK im Internet.<br />

Ein Artikel beschäftigt sich mit der Frage, ob die AK Midraschim<br />

im Sinne eines christlichen Talmud gewesen seien. 282 Wozu ein<br />

solches Buch? Der Anspruch auf Vollständigkeit der „apostolischen Dekrete“<br />

ersetzte das Lehramt und fixierte eine Epoche, wie sie der Autor<br />

verstand, so wie es der Talmud ja auch versuchte, denn den Tempel gab<br />

es nicht mehr. Aber gerade deshalb erscheint echte Tradition „fort-<br />

282 http://www.bsw.org/?l=71791&a=Comm02 htm Veröffentlichung an der Universität<br />

Wien/Fakultät für Kirchenrecht.

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