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Paul VI. - Rore Sanctifica

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4.1.1.7. Spiritus principalis in den orientalischen Weihen<br />

4.1.1.7.1. Westsyrische Bischofsweihe<br />

Ein Argument, welches die Befürworter der Gültigkeit der Bischofsweihe<br />

nach dem Ritus von <strong>Paul</strong> <strong>VI</strong>. gerne anführen, ist die Tatsache,<br />

daß in koptischen und syrischen Riten derselbe Ausdruck vorkommt,<br />

und da an der Gültigkeit dieser Riten niemals gezweifelt worden sei,<br />

könne man auch nicht an der Gültigkeit des Ritus <strong>Paul</strong>s <strong>VI</strong>. zweifeln. 90<br />

Wir werden uns also im folgenden damit befassen müssen, wie genau<br />

dieser Begriff in den koptischen Riten (Pneumatos hegemonikou) und<br />

in den westsyrischen Weiheriten (Ruhokh rishonoyo) verwendet wird.<br />

Wir werden zeigen, daß innerhalb der katholischen Kirche, der koptischorthodoxen<br />

Kirche und der syrisch-orthodoxen Kirche diese Begriffe in<br />

voller Konformität mit dem Dogma der Dreifaltigkeit verwendet werden,<br />

was die Liturgie und die benutzten Bibelversionen angeht. Etwas<br />

anderes ist hier die spekulative Theologie der schismatischen Kopten,<br />

welche durchaus Irrtümmer über den Heiligen Geist aufweist.<br />

Die Syrer benutzen für Geist – ruho – die maskuline Transkription,<br />

wenn von der Person des Heiligen Geistes die Rede ist, und nicht das<br />

feminine Stammwort, ein Phänomen, das auch im Hebräischen vorkommt<br />

(Ex. 10,13-19 [das Wehen des Ostwindes = „ruah“ in männlicher<br />

Form]; Nm. 11, 31 [ebenso]; Jb. 4, 15; 8, 2; 20, 3; 41, 8; Ps. 51,<br />

12; 78, 39; Prediger 1, 6; 3, 19; Is. 57, 16; Jer. 4, 12 und Ez. 27, 26).<br />

Das feminine Stammwort suchen Gnostiker und feministische Theologinnen,<br />

die uns weismachen wollen, semitische Theologie kenne nur<br />

eine „Heilige Geistin“, uns subtil und diskret unterzuschieben. Auf den<br />

Geist Gottes, den Heiligen Geist wendet die orthodoxe syrische Theologie<br />

und die Peschitta regelmäßig das männliche Pronomen „haw“ an,<br />

und nicht „hoy“: hab ruho haw dilokh, aloho qadisho, haw d-ethiheb<br />

la-hsayo dilokh – concede ei Deus Spiritum Sanctum tuum qui datus<br />

fuit sanctis tuis. 91<br />

90 Die Frage ist, ob das auch die wesentliche Form dieser Weihen betrifft und ob die<br />

Anwendung des Ausdrucks im Sinne des Trintätsdogmas erfolgt. http://www.suryoyo.<br />

uni-goettingen.de/library/bischofsweihegabrielrabosrevision.pdf.<br />

91 Joseph Aloysius Assemanus; Hubert Welter (Hrsg), Codex Liturgicus Ecclesiae Universae<br />

in quo continentur Libri Rituales, Missales, Pontificales, Officia, Diptycha etc.,<br />

nunc primum prodit Joseph Aloysius Assemanus. Editio iterata, ad editionis principis

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