Paul VI. - Rore Sanctifica
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ralische Fortdauer der ersten Berührung des Hauptes des Weihekandidaten<br />
ist (vgl. Gregor IX., ‚Decret.‘, I, tit. xvi, cap. III).“ 182<br />
Es sei hier daran erinnert, daß sich die moralische Einheit aus Materie<br />
und Form aus der sinnlichen Anschauung ergeben muß. Auf den<br />
zeitlichen Abstand zwischen der Materie und dem Weihegebet, den die<br />
neue Weihe aufweist, kann sicherlich die Paternoster-Regel des hl. Alphons<br />
angewandt werden. Auf jeden Fall kann die Dazwischenkunft eines<br />
Zeichens, das seiner Natur und Beschaffenheit nach in Konkurrenz<br />
mit der Handauflegung steht, nicht ohne weiteres hingenommen werden,<br />
erst recht nicht, wenn der Eindruck entsteht, das Evangelium könnte<br />
eine segnende Kraft entfalten, welche zur Weihe etwas wesentliches<br />
beiträgt. Diesem Irrtum waren in der Vergangenheit tatsächlich Theologen<br />
erlegen.<br />
[2] Bei <strong>Paul</strong> <strong>VI</strong>.: „Deus et Pater Domini nostri Jesu Christi.“ Siehe<br />
1. Petr. 1,3: „Benedictus Deus et Pater Domini nostri Jesu Christi.“ Da<br />
das Latein keine Artikel kennt, hängt die Bedeutung in der Volkssprache<br />
von der Verteilung derselben ab. Je nachdem kann ein arianischer<br />
Sinnbezug entstehen, wegen der Zweideutigkeit des lateinischen Textes.<br />
Es macht einen Unterschied, ob man sagt: „Dieu, et le Père de Jésus<br />
Christ“, oder: „Le Dieu et le Père de Jésus Christ“. In der Bibel von<br />
Abbé Crampon (1905) steht: „Béni soit Dieu, le Père de Notre Seigneur<br />
Jésus Christ.“ Die französische Version der neuen Form der Bischofsweihe<br />
<strong>Paul</strong>s <strong>VI</strong>. (1977) lautet: „Dieu et Père de Jésus Christ notre<br />
Seigneur“, was sich direkt arianisch auffassen läßt. Ebenso die deutsche<br />
Version: „Wir preisen Dich, Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus<br />
...“ Der englische Text ist hingegen besser: „God the Father of our<br />
Lord Jesus Christ ...“.<br />
Der koptische Text der Inthronisierung eines Patriarchen, der ja angeblich<br />
ein Vorbild und Vorlage des neuen Ritus sein soll, ist keine Spur<br />
arianisch: „..., Pater Domini nostri et Dei nostri et Salvatoris nostri Jesu<br />
Christi, ...“ (Denzinger, Ritus orientalium, Bd. 2, S. 48, vgl. ebenso<br />
S. 33 u. 23). Auch der Text in der westsyrischen Tradition zeigt sich in<br />
demselben Geist. Er ist ja ebenfalls angeblich ein Vorbild für den Text<br />
<strong>Paul</strong>s <strong>VI</strong>., weswegen wir einen Blick auf dieses „Vorbild“ werfen sollten:<br />
„…Deus Pater Domini nostri Jesu Christi – Gott, der Vater unseres<br />
Herrn Jesus Christus.“ (Denzinger, Ritus orientalium, Bd. 2, S. 220;<br />
182 Stichwort PRIESTHOOD: http://www.newadvent.org/cathen/12409a.htm.