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Paul VI. - Rore Sanctifica

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kommen eins ist, in überreicher Fülle vorhanden und vollenden sich in<br />

der Vollkommenheit und in der Glorie, die dem unerschaffenen Wesen<br />

eigen sind (... et consummantur, summa cum excellentia et gloria<br />

Essentiae increatae propria ... 232 ). Immer ‚muß also die Einheit in der<br />

Dreifaltigkeit und die Dreifaltigkeit in der Einheit verehrt werden‘.“<br />

Lassen wir uns an dieser Stelle, wo es um erlaubte und unerlaubte<br />

Formulierungen in Bezug auf die Dreifaltigkeit geht, von Diekamp leiten<br />

233 : „Die Namen, die die göttliche Wesenheit oder göttliche Wesensattribute<br />

ausdrücken (nomina essentialia), dürfen in concreto genommen<br />

auch den Personen beigelegt werde, nicht jedoch, wenn sie in abstracto<br />

genommen werden 234 .“ Und weiter 235 : „Die abstrakten Wesensnamen<br />

zeigen in keiner Weise den Inhaber des Wesens an. Deswegen<br />

können sie als solche nicht als Personennamen verwendet werden. Über<br />

die lehramtliche Beurteilung der Redeweise, daß die Wesenheit Gottes<br />

zeuge und gezeugt werde ... vgl. Seite 316ff. Auch Sätze, wie: ‚die<br />

Gottheit ist die Vaterschaft‘, sind unzulässig 236 .“<br />

Der Grund ist leicht einzusehen: weil die Wesenheit kein Subjekt<br />

des Hervorganges ist, sondern das medium quo, müssen Ausdrucksweisen<br />

vermieden werden, welche die abstrakte Wesenheit als etwas subjekthaft<br />

Wirkendes anzeigen oder ihr eine personenhafte Qualität beilegen.<br />

Gegen Joachim von Fiore definierte das IV. Laterankonzil diese<br />

Lehre des Petrus Lombardus 237 : Subjekt der Hervorgänge sind die Personen,<br />

nicht die Wesenheit. Der Vater als absolut ursprungsloses Subjekt<br />

ist das Urprinzip. 238<br />

Stellen wir jetzt noch einmal die Sätze gegenüber und vergleichen<br />

nur die Form der Redeweise, die in sich verurteilt ist:<br />

1. Paternitas est proprium Deitatis. (Diekamps verurteiltes Beispiel)<br />

2. Gloria et Excellentia sunt propria Essentiae increatae. (Credo<br />

<strong>Paul</strong>s <strong>VI</strong>.) 239<br />

232 Siehe ebd., lateinischer Text.<br />

233 F. Diekamp, Katholische Dogmatik ..., Bd. 1, a.a.O., S. 359.<br />

234 Fett-unterstrichene Hervorhebung hinzugefügt.<br />

235 F. Diekamp, Katholische Dogmatik ..., Bd. 1, a.a.O., S. 360.<br />

236 Fett-unterstrichene Hervorhebung hinzugefügt.<br />

237 Sent. 1. d. 5.<br />

238 F. Diekamp, Katholische Dogmatik ..., Bd. 1, a.a.O., Trinität, §15; Ders., Bd. 2,<br />

a.a.O., S. 315.<br />

239 Vgl. F. Holböck, Credimus ..., a.a.O., lateinischer Text, S. 28.

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