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Paul VI. - Rore Sanctifica

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würde, sondern weil er uns mit Christus als der Quelle der Gnade, ... in<br />

Verbindung bringt ...“ (Mysterien des Christentums, S. 480f).<br />

Und Scheeben weiter: „Überall bewährt sich also unsere zu Anfang<br />

ausgesprochene Idee, daß der Charakter, wodurch die Christen gesalbt<br />

werden und Christen sind, in ihnen analog dasselbe ist, was in Christus<br />

das, wodurch er Christus ist – die hypostatische Union der Menschheit<br />

mit dem Logos. Wenn mithin die Theologen sagen, jener sei das ‚signum<br />

configurativum cum Christo‘, dann ist das nicht zu verstehen von einer<br />

Ähnlichkeit, die wir mit der Beschaffenheit der göttlichen und menschlichen<br />

Natur in Christus hätten – denn diese liegt in der Gnade –, sondern<br />

von einer ... Ähnlichkeit und Verbindung mit der Besiegelung der<br />

menschlichen Natur durch die göttliche Person“ (ebd., S. 484). Da haben<br />

wir wieder unsere Realunterscheidung. Schlußendlich sagt er auf S.<br />

488: „Das Mysterium des sakramentalen Charakters hängt also durchaus<br />

wesentlich zusammen mit dem Mysterium der Inkarnation ...“<br />

Nach allem können wir sagen, daß die Gnade aus dem sakramental<br />

eingeprägten Charakter folgt, der wiederum mit der übertragenen Amtsvollmacht<br />

identisch ist, die wir gemäß Kanon 951 des CIC von 1917<br />

auch für den Episkopat veranschlagen dürfen. Es ist also völlig unverständlich,<br />

wenn die mit der Priesterbruderschaft St. Pius X. verbundenen<br />

Dominikaner von Avrillé den Episkopat als Amt mit dem Begriff „Gabe<br />

des Hl. Geistes, oder dessen Sendung“ bezeichnen. Laut Diekamp<br />

(Band 1, S. 353) erfolgt eine Sendung nur bei Eingießung oder Vermehrung<br />

der heiligmachenden Gnade und Caritas, nicht etwa bei Verleihung<br />

anderer übernatürlicher Gaben, wozu auch der Charakter gehört.<br />

Das kommt eben davon, wenn man der Theologie des ersten Regens<br />

von Ecône huldigt, der später die gesamte Universität von Fribourg zu<br />

seiner Lehre bekehrt hatte, wozu auch die Leugnung der Sakramentalität<br />

der Bischofsweihe gehört. Die Rede ist von Kanonikus Berthod.<br />

Wir werden das später noch sehen, wenn wir die neue Bischofsweihe<br />

im einzelnen dahingehend analysieren werden, inwiefern und ob überhaupt<br />

Amt und Gnade in diesem Ritus den Anforderungen von Pius XII.<br />

genügen. Wer freilich die Sakramentalität der Bischofsweihe hinsicht-lich<br />

des Charakters leugnet, dem bleiben nur Gnadenwirkungen übrig. Diese<br />

können dann allerdings nur „ex opere operantis“ vermittelt werden.

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