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Paul VI. - Rore Sanctifica

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169<br />

Aus der Chrysostomosliturgie? Hier stimmt sie zwar überein, jedoch<br />

findet sich die Formel dort vor dem Eingangsdialog zur Präfation, und<br />

ferner hat die Chrysostomosliturgie ihre Texte durch Reflektionen über<br />

die Gleichwesentlichkeit aller drei göttlichen Personen stark bereichert;<br />

kurz nach der strittigen Formel folgt in der Chrysostomosliturgie der<br />

Ruf: „Es ist billig und gerecht, anzubeten den Vater, den Sohn und den<br />

Heiligen Geist, die wesensgleiche und ungeteilte Dreieinigkeit.“ 201<br />

Nicht ohne Grund ist das so, wie auch die Texte der Basiliusliturgie,<br />

der Markusliturgie und der Jakobusliturgie zeigen. 202 Alle finden sich<br />

übrigens in dem Kirchenväterband, um den es hier geht. Die Gebete des<br />

koptischen Stundenbuches geschehen grundsätzlich „Im Namen des<br />

Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes, ein Gott, Amen.“ 203 Dagegen<br />

streicht das GOTTESLOB in seinen Litaneien die Anrufung der<br />

Dreifaltigkeit als Substantiv, und aus „Sancta Trinitas, unus Deus“,<br />

früher im Schott mit „Heilige Dreifaltigkeit, ein einiger Gott“ übersetzt,<br />

wird jetzt adjektivisch „heiliger dreifaltiger Gott“. 204<br />

In den AK steht der fragliche Segensgruß genau am Anfang des Meßformulars<br />

hinter den paar formlosen Zeilen zum Wortgottesdienst. 205<br />

Der NOM dreht es nur um, statt der Abfolge „formloser Wortgottesdienst<br />

– Segensgruß“ haben wir jetzt „Segensgruß – formloser Wortgottesdienst“.<br />

Das Wort „Trias“ findet sich in den AK nicht. War die Liturgie<br />

früher nicht eo ipso formloser?, könnte man zu beschwichtigen suchen.<br />

Aber wissen wir das? Die AK sind ansonsten durchaus wortreich<br />

und geizen nicht mit Rubriken und Vorschriften, doch der Wortgottesdienst<br />

ist ihnen nur knappe vier Zeilen wert. Das macht stutzig. Der<br />

201 Remigius Storf; Theodor Schermann, Griechische Liturgien, a.a.O., Chrysostomosliturgie,<br />

Die Messe der Gläubigen, S. 243. Dieser Satz findet sich nicht so in allen Formularen<br />

der Chrysostomosliturgie: http://www.ocf.org/OrthodoxPage/liturgy/liturgy.<br />

html.<br />

202 http://sor.cua.edu/Liturgy/Anaphora/James html: ... and bless them by the grace of<br />

Your Only-begotten Son with Whom to You belong glory, honour and dominion with<br />

Your all holy, good, adorable, life-giving and consubstantial Spirit, now, always and<br />

forever.<br />

203 Catholica Unio Deutschland (Hrsg.): Agpeya, das koptische Stundenbuch, Würzburg<br />

1984, auch http:// www.agpeya.org/Prime/prime.html.<br />

204 GOTTESLOB, 1974, Nummer 765, Litaneien.<br />

205 Remigius Storf; Theodor Schermann, Griechische Liturgien, a.a.O., AK <strong>VI</strong>II, 6, Liturgie,<br />

S. 32.

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