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Paul VI. - Rore Sanctifica

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Ranges“, womit die Gewalt des Priesters spezifiziert wird. Der byzantinisch-griechische<br />

Ritus sagt klar aus, daß der Kandidat ein Diakon ist,<br />

also vom 3. Rang in den 2. Rang erhoben werden soll. Die englische<br />

Form jedoch spricht, wie wir vorher gesehen haben, nur davon, daß der<br />

Priester Mitarbeiter des Bischofs ist, was ja auch auf den Diakon zutrifft:<br />

zudem ist der englische Text ganz vom heute üblichen Fortschrittsoptimismus<br />

geprägt. Anscheinend soll auch der Priester in dieser Hinsicht<br />

wirken und wird zuallerst für die Menschheitsfamilie ordiniert:<br />

„Allmächtiger und ewiger Gott, du bist die Quelle aller Ehre und<br />

Würde, allen Fortschritts und aller Stabilität. Du wachst über die wachsende<br />

Menschheitsfamilie durch deine Gabe der Weisheit und deinen<br />

Ordnungsrahmen.”<br />

Von daher verwundert es nicht, wenn Kardinal Medina Estevez in einem<br />

Brief an die amerikanische Bischofskonferenz feststellte, daß kein<br />

einziger englischsprachiger liturgischer Text der zuständigen Kommission<br />

ICEL jemals genehmigt worden ist. 39 Das muß allerdings insofern<br />

dennoch verwundern, als die ICEL 1968 ermächtigt worden war, für die<br />

gesamte anglophone Welt die neuen Riten auf Englisch zu entwerfen,<br />

denn Übersetzungen sind es nicht. Medina Estevez schrieb:<br />

„An vielen Stellen sowohl in den liturgischen Texten selbst als auch<br />

in den Rubriken, den Vorbemerkungen und den verschiedenen päpstlichen<br />

Dokumenten zur Autorisierung der Riten ist die Übersetzung<br />

schwer mangelhaft. Besonders problematisch sind die Texte, die Bestandteil<br />

des Eucharistischen Hochgebets sind – die Embolismen und<br />

die Präfation –, und die Weihegebete, zumindest die der Bischofsund<br />

Priesterweihe, aber die Schwierigkeiten sind weit verbreitet.<br />

Hervorstechend aus den Problemen ist die Entscheidung der Übersetzer,<br />

mit dem allgemeinen katholischen Sprachgebrauch zu brechen<br />

und das lateinische ‚presbyteri‘ nicht als ‚Priester‘, sondern als ‚Presbyter‘<br />

ins Englische zu übertragen. Das kann nicht die Zustimmung<br />

des Heiligen Stuhles finden, weil es vom Volk mißverstanden zu werden<br />

droht und eine unannehmbare theologische Tendenz darstellt. Insbesondere<br />

bedeutet es das Abrücken von einem Ausdruck, der einen sakralen<br />

Sinn in sich trägt, der die Geschichte der Glaubensentfaltung mit sich<br />

führt, zugunsten eines Ausdrucks, der das nicht tut.<br />

39 http://www.angelfire.com/nj/malleus/CDW letter html.

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