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GOTTES WORT
Vorbehalte gegen die Bibel
als Beispielsammlung
Tiefgläubige Menschen respektieren Gottes Autorität und die seines Wortes. So ist es
vielleicht verständlich, daß Gläubige es im allgemeinen gern vermeiden, privat oder
öffentlich einzugestehen, daß ein bestimmtes Gebot oder Beispiel aus der Schrift für
sie nicht gilt. Der Gedanke, daß dabei der menschliche Wille über den göttlichen
Willen gestellt werden könnte, ist alles andere als angenehm für den, dem Gehorsam
wirklich am Herzen liegt. Es gibt ja genug Beispiele von leichtfertigen Christen, die
sich ihrer Verantwortung unter dem Vorwand entziehen, die Zeiten hätten sich eben
geändert.
Aber selbst wenn die oben genannten Beispiele überzeugend erscheinen, neigen
ernsthaft Glaubende immer wieder dazu, Gottes Wort als eine eindeutigere Richtlinie
darzustellen, als das für die aktuellen Lebensumstände wirklich zutrifft. Verschiedene
Zitate aus offiziellen und inoffiziellen adventistischen Quellen spiegeln diese
Befürchtungen, Wünsche und Erwartungen wider, die wir mit der Bibel verbinden.
Sie alle können unsere Eigenverantwortung vor Gott trüben und das wahre Wesen
unserer Entscheidungen verdecken.
Die Angst, daß wir uns zu sehr auf unser Denken verlassen, kommt in der
folgenden Aussage zum Ausdruck: „Was richtig oder falsch ist, können wir weder an
unseren Gefühlen noch am Verhalten der Mehrheit messen. Wir benötigen eine
außerhalb von uns liegende Autorität, die uns sagt, was Wahrheit ist.“ (Joe Crews,
Inside Report, Band 4, Nr. 5, [o. J.])
Eine Annonce für diverse Broschüren von Ellen White zeigt die große Verehrung,
die viele den inspirierten Schriften entgegenbringen. Das Inserat kennzeichnet sie als
„vom Heiligen Geist inspiriert und deshalb bezüglich ihrer Botschaft fehlerfrei.“ (Our
Firm Foundation, Juli 1989, 10) Der Ausdruck fehlerfrei (faultless) deutet auf eine
überirdische Qualität, die keiner menschlichen Auslegung und Anwendung bedarf.
Unser Wunsch nach völliger Übereinstimmung läßt uns leicht übersehen, daß
bestimmte göttliche Gebote zeitbedingt waren und daß Gottes Handeln an seinen
Kindern mit dramatischen Veränderungen verbunden ist. Die folgende Aussage bringt
das Bedürfnis nach widerspruchsfreier Übereinstimmung zum Ausdruck: „Aber die
Bibel selbst bietet eine Fülle von Beweisen, daß fortschreitendes Licht niemals der
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