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INSPIRATION<br />

Zugegeben, was hier beschrieben wurde, ist eine Sicht des Gesetzes, die ein hohes<br />

Maß an geistiger und geistlicher Reife voraussetzt. Von Kindern und Neubekehrten<br />

können wir nicht erwarten, daß sie sich auf dieser Stufe schon zurechtfinden. Aus<br />

diesem Grund hat Gott auch konkrete Regeln und genaue Weisungen gegeben – ein<br />

Regelwerk, wenn man so will. Und die Gemeinde <strong>als</strong> Leib Christi, der sich für<br />

Gläubige jeder Art und Prägung verantwortlich weiß, sollte – gewissermaßen <strong>als</strong><br />

Starthilfe – immer eine Reihe von praktikablen Regeln bereithalten.<br />

Die ursprünglichen Gründe für die Anpassung des Gesetzes an die jeweilige<br />

Situation der Menschen finden ihre Parallele in der Gemeinde heute. Ein Blick auf<br />

die damaligen Umstände kann uns helfen, die Gesetzespyramide richtig anzuwenden.<br />

Denn es waren die veränderten Lebensumstände und Bedürfnisse der Menschen, die<br />

zur Anpassung des Gesetzes und zur Entstehung der Gesetzespyramide führten.<br />

128<br />

Ursprung und Anwendung der Gesetzespyramide<br />

Die aus dem Einen, den Zweien und den Zehn gebildete Pyramide stellt die ewig<br />

gültigen Prinzipien des Reiches Gottes dar, die je nach Bedarf zunehmend detailliert<br />

und konkret auf Gottes Welt angewendet werden. Die Zehn sind offensichtlich eine<br />

Anpassung von Gottes Gesetz an eine sündige Welt. Was hätten unsere ersten Eltern<br />

wohl gedacht, wenn Gott ihnen gesagt hätte: „Du sollst deinen Vater und deine<br />

Mutter ehren“, oder „Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib“? Vor Einbruch<br />

der Sünde wären sie bestimmt verwirrt gewesen über ein Gebot, das ihnen untersagt<br />

zu töten, zu stehlen und f<strong>als</strong>ch Zeugnis zu reden.<br />

Eine vollkommene Welt bedarf keines geschriebenen Gesetzes. Mündige<br />

Geschöpfe in einem vollkommenen Umfeld verstehen das eine große Gesetz der<br />

Liebe mit all seinen Implikationen, obwohl es nirgends aufgeschrieben ist. Darauf<br />

bezieht sich Ellen White, wenn sie die himmlischen Verhältnisse vor dem Einbruch<br />

der Sünde beschreibt: „Als Satan sich gegen Gott auflehnte, wurde den Engeln zum<br />

ersten Mal bewußt, daß es überhaupt ein Gesetz gab. Vorher hatten sie sich darüber<br />

keine Gedanken gemacht ...“ (BL 102)<br />

Jeremia stellt in der Verheißung eines neuen Bundes die Rückkehr zu einer<br />

„gesetzesfreien“ Welt in Aussicht. Dann nämlich, wenn Gott sein Gesetz in Herz und<br />

Sinn schreibt, „wird keiner den andern noch ein Bruder den andern lehren und sagen:<br />

‚Erkenne den Herrn‘, sondern sie sollen mich alle erkennen, beide, klein und groß.“<br />

(Jeremia 31,34)<br />

Eine vollkommene Welt ist nur „gesetzesfrei“ in dem Sinn, daß dort kein<br />

schriftlich fixiertes Gesetz notwendig ist. Alles und jeder ist so vom Gesetz der Liebe<br />

erfüllt, daß stets nur das Richtige getan wird. Ähnlich verhält es sich mit einer

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