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INSPIRATION<br />

Diese reife Haltung stellt eine Art Mittelweg dar, auf dem wir uns sicher bewegen<br />

können, wenn wir das folgende Prinzip beachten.<br />

2. Die Wichtigkeit sozialen Rückhalts für jegliche Ansicht über Inspiration – Allzu<br />

leicht sind wir davon überzeugt, daß sich unsere derzeitige Meinung schließlich <strong>als</strong><br />

richtig erweisen wird. Dabei sollten wir aber bedenken, daß jede von uns vertretene<br />

Ansicht, unabhängig von ihrer Richtigkeit, auch von unserem sozialen Umfeld<br />

geprägt und gestützt wird. Wir werden durch ähnlich denkende Gläubige bestärkt,<br />

bei unserer Überzeugung zu bleiben.<br />

„Umkehr“ zu einem neuen Leben und zu neuem Denken geschieht leichter, wenn<br />

sich jemand aus den Trümmern seiner zerstörten Umgebung befreit und neuen<br />

gesellschaftlichen Rückhalt findet. Damit sich dieser Mensch zu einem neuen System<br />

bekennen kann, braucht es einerseits klare Grundsätze und andererseits überzeugte<br />

Mitmenschen. Evangelisation kann kaum erfolgreich sein, wenn sich der Prediger<br />

oder die Gemeindeglieder ihres Glaubens nicht sicher sind. Überzeugend<br />

vorgetragene Behauptungen – selbst wenn sie f<strong>als</strong>ch sind – werden mehr Anhänger<br />

finden <strong>als</strong> ein zielloses Palaver über wahre Dinge.<br />

Ich habe bereits darauf hingewiesen, daß Ellen White mir den nötigen sozialen<br />

Rückhalt gegeben hat. Auch mein College-Lehrer J. Paul Grove spielte eine wichtige<br />

Rolle in meiner geistigen Entwicklung. Aus persönlicher Erfahrung bin ich<br />

überzeugt, daß wir <strong>als</strong> Gemeinschaft einen Mittelweg einschlagen und dort Grenzen<br />

ziehen sollten, wo es nötig ist, damit wir nicht den „rutschigen Abhang“<br />

hinabgleiten. Wir können – und sollten – solche Zugeständnisse machen, die der<br />

Bibeltext selber erfordert (um Rehabeams Untergebene zufriedenzustellen); dann<br />

können wir vertrauensvoll vorangehen. Wir werden nicht nur eine stabile<br />

Gemeinschaft für uns und unsere Kinder bilden, sondern auch dazu beitragen, in<br />

unserer christlichen Welt stabile Werte zu erhalten.<br />

Der Soziologe und Theologe Peter Berger spricht im Zusammenhang mit der<br />

sogenannten „Dialektischen Theologie“ ganz offen von der Wichtigkeit<br />

gesellschaftlicher Unterstützung. (Obwohl Adventisten längst nicht alle<br />

neoorthodoxen Auffassungen gutheißen können, hat sich diese Bewegung doch sehr<br />

darum bemüht, die Transzendenz Gottes erneut ins Bewußtsein zu rufen.) Da sich die<br />

Neoorthodoxie der zeitgenössischen Kultur entgegenstellte, benötigten ihre<br />

Anhänger gegenseitige Unterstützung. „Grob gesagt, wenn man heutzutage glauben<br />

soll, was die Neo-Orthodoxie einen glauben machen möchte, dann sollte man mit<br />

seinen Glaubensbrüdern tunlichst ständig eng zusammenhocken.“ (Berger 155)<br />

Bergers Aussage mag uns plump erscheinen, aber der Hebräerbrief sagt uns<br />

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