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INSPIRATION<br />

Zweitens kann Selbstzufriedenheit beim Bibelstudium dazu führen, daß wir<br />

unsere Lektion in schwieriger Zeit und unter Tränen lernen müssen. Auf dem<br />

Höhepunkt der Krise von 1888 beschreibt Ellen White diese Gefahr in einem<br />

Zeugnis für die Gemeinde: „Doch wo das geistliche Leben abnimmt, herrscht stets<br />

die Neigung, im Suchen nach Erkenntnis der Wahrheit nachzulassen. Die Menschen<br />

geben sich mit der Erkenntnis zufrieden, die sie bereits aus dem Worte Gottes<br />

empfangen haben, und vernachlässigen ein weiteres Suchen in der Schrift. Sie<br />

erstarren geistlich und trachten danach, Aussprachen aus dem Wege zu gehen. Die<br />

Tatsache, daß es unter dem Volke Gottes keine Lehrstreitigkeiten und keine Gärung<br />

gibt, sollte nicht <strong>als</strong> schlüssiger Beweis dafür gelten, daß es an der gesunden Lehre<br />

festhält. Die Befürchtung ist berechtigt, daß es Wahrheit und Irrtum nicht deutlich<br />

unterscheiden kann. Wenn durch das Suchen in der Schrift keine neuen Fragen und<br />

keine Meinungsverschiedenheiten aufkommen, durch die Menschen veranlaßt<br />

werden, selbst in der Bibel zu forschen, um sicher zu sein, daß sie die Wahrheit<br />

besitzen, dann wird es wie in früheren Zeiten viele geben, die sich an<br />

Überlieferungen halten und die nicht wissen, was sie anbeten.“ (2 Sch 281-282)<br />

Was wir uns drittens einprägen sollten, ist der hohe Stellenwert dessen, was Ellen<br />

White zum Thema Inspiration zu sagen hat. Gott gab ihr die ungewöhnliche<br />

Fähigkeit, die menschliche Seite der biblischen Schreiber realistisch einzuschätzen,<br />

gleichzeitig aber zu bekräftigen, daß Gott in seinem Wort gegenwärtig ist. In einer<br />

von Zweifeln durchsetzten Zeit sollten wir für diese Gabe Gottes dankbar sein.<br />

Wenn Ellen White eine so praxisbezogene und ausgewogene Haltung zur Schrift<br />

einnahm, warum konnte dann ihre Sicht in unseren Gemeinden nicht besser Fuß<br />

fassen? Vielleicht weil unsere Gemeinschaft nicht bereit war, ihre Worte<br />

anzunehmen. Und wenn wir nicht aufnahmebereit sind, selbst wenn Gottes Botin<br />

spricht, wird die Botschaft ihr Ziel verfehlen.<br />

Dank Gottes Vorsehung können wir heute noch immer von Ellen White lernen.<br />

Ich werde ihr für das, was sie an mir getan hat, ewig dankbar sein. In einer Zeit, da<br />

Adventisten nicht sicher sind, welchen Stellenwert sie Ellen White einräumen sollen,<br />

und womöglich auch das Bibelstudium vernachlässigen, ist es nötiger denn je, daß<br />

diejenigen unter uns, denen ihr Wirken zum Segen gereichte, das auch deutlich zum<br />

Ausdruck bringen.<br />

Als ich dieses Buch in Manuskriptform einem meiner Freunde zur Durchsicht<br />

gab, war ich über seinen Kommentar zunächst erstaunt. Er bezeichnete es <strong>als</strong> „einen<br />

Akt der Dankbarkeit gegenüber Ellen White sowie eine wertvolle Stütze für alle, die<br />

sich mit Fragen auseinandersetzen, die sich aus unserer säkularen und pluralistischen<br />

Gesellschaft ergeben.“ Je mehr ich über diese Einschätzung nachdenke, um so<br />

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