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INSPIRATION<br />

Ausleger betrachten.“ (TM 106)<br />

Welcher Stellenwert kommt dann aber der Sekundärliteratur zu? Ein wesentlicher!<br />

Zunächst liefert sie uns zusätzliche wertvolle Fakten und Informationen. Und mehr<br />

<strong>als</strong> das: Eine Sekundärquelle gibt Aufschluß darüber, wie eine andere Person die<br />

Fakten interpretiert und empfunden hat. In gewissem Sinn wird eine Sekundärquelle<br />

damit zu einer Primärquelle, aber aus einer ganz anderen Perspektive, nämlich der<br />

der persönlichen Erfahrung. Unsere Fähigkeit, diese erfahrungsgemäße Perspektive<br />

zu verstehen, wird uns nicht nur behilflich sein, die Schrift auszulegen, sondern auch<br />

unsere weltweite Mission zu erfüllen. Je mehr „Erfahrungen“ wir uns zu eigen<br />

machen, um so fähiger werden wir, das Evangelium mit Griechen und Nichtgriechen,<br />

Weisen und Nichtweisen zu teilen (Römer 1,14).<br />

Ellen White brachte ein ähnliches Anliegen mit ihrer Forderung zum Ausdruck,<br />

daß Schüler an unseren Schulen mehr <strong>als</strong> nur einen Bibellehrer haben sollten.<br />

Interessanterweise begründet sie ihre Ansicht mit der Vielfalt der Bibelautoren:<br />

„Weshalb brauchen wir einen Matthäus, einen Markus, einen Lukas, einen Johannes,<br />

einen Paulus und all die anderen Bibelschreiber?,“ fragt sie. „Weil das menschliche<br />

Denken so unterschiedlich ist ... Auch ein hochqualifizierter Lehrer kann versäumen,<br />

den gesamten vorgesehenen Lehrstoff zu vermitteln.“ (CT 432.433)<br />

Was die Verwendung von Sekundärliteratur für das Bibelstudium betrifft, möchte<br />

ich aus praktischer Sicht folgendes vorschlagen. Ich finde es wichtig, die Ansichten<br />

von der „linken“ wie von der „rechten“ Seite zu Rate zu ziehen – sowohl von einer<br />

„liberalen“ Quelle, die die menschlichen Aspekte der Schrift untersucht, sowie von<br />

einer „konservativen“ Quelle, die die göttliche Komponente hervorhebt. Der<br />

„Kritiker“ hat manchmal eine präzisere Analyse anzubieten, <strong>als</strong> die<br />

Glaubensverteidiger zugestehen möchten. Umgekehrt weist der „Gläubige“ mitunter<br />

auf Lösungen hin, die überzeugender sind <strong>als</strong> die von den „Kritikern“ angebotenen<br />

Schlußfolgerungen. Was beispielsweise Bibellexika betrifft, so halte ich mit<br />

Vorliebe The Interpreter’s Dictionary of the Bible oder Harper’s Bible Dictionary in<br />

meiner linken und The New Bible Dictionary oder The Seventh-day Adventist Bible<br />

Dictionary in der rechten Hand. Das Wissen um die jeweilige theologische Prägung<br />

dieser Lexika schützt uns vor einer allzu pessimistischen Analyse ebenso wie vor<br />

einer allzu optimistischen Synthese. Ein solches Vorgehen bringt näher an das Ziel,<br />

das Jesus mit uns im Auge hat: Ihr „werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit<br />

wird euch frei machen.“ (Johannes 8,32)<br />

Es gibt noch einen Grund, weshalb ich mich entschlossen habe, Angaben über<br />

Sekundärquellen auf ein Minimum zu beschränken. Er steht im Zusammenhang mit<br />

der Art und Weise, wie sich ernsthaft gläubige Menschen gegenüber<br />

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