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Kapitel 3<br />

Der Kanon:<br />

Welche Bücher gehören in die Bibel?<br />

Ich stelle euch eine heikle Frage“, warne ich meine Studenten. „Angenommen, ein<br />

Archäologenteam im Nahen Osten findet ein altes Manuskript. Experten kommen zu<br />

dem Schluß, daß es sich um einen Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in<br />

Korinth handelt, und zwar um ein anderes Schreiben <strong>als</strong> die beiden uns bekannten<br />

Briefe im Neuen Testament. Die Frage lautet: Würdet ihr diesen zusätzlichen Brief<br />

in eure Bibel aufnehmen?“<br />

„Natürlich“, antworten einige spontan. „Wenn Paulus ihn geschrieben hat, warum<br />

nicht?“ „Langsam!“, melden sich andere, die sich inzwischen Gedanken gemacht<br />

haben. „Daß Paulus der Autor ist, bedeutet doch nicht unbedingt, daß der Brief in die<br />

Bibel gehört. Oder doch?“<br />

Diese Frage löst immer lebhafte Diskussionen über die Heilige Schrift und ihre<br />

Bedeutung für unser Leben aus. „Die Bibel und nur die Bibel allein“ ist ein starker<br />

Leitspruch, der jedoch mit Fragen verknüpft ist, die Christen bedenken sollten:<br />

60<br />

Kanon: Weshalb gerade diese Auswahl von Büchern?<br />

Handschriften: Was hat es zu bedeuten, wenn zwei oder mehrere<br />

Handschriften desselben biblischen Buches nicht übereinstimmen?<br />

Übersetzungen: Sind moderne Übersetzungen zuverlässig?<br />

In den folgenden drei Kapiteln werden wir diesen Fragen nachgehen. Dabei sollten<br />

wir daran denken, daß Gottes Wege sowohl einfach <strong>als</strong> auch komplex sein können.<br />

Manchmal macht er viele Worte, manchmal schweigt er. Wenn wir seinen Willen<br />

erkennen möchten, verlangt uns nach mehr. Aber weniger kann auch angemessen<br />

sein.<br />

Ellen White fand ermutigende Worte für Menschen, die Gott anbeten, ohne ihn<br />

näher zu kennen. „Niem<strong>als</strong> wurde ihnen sein Licht durch menschliche Vermittler<br />

überbracht. Trotzdem werden sie nicht verlorengehen. Zwar kannten sie das<br />

geschriebene Gebot Gottes nicht, sie vernahmen aber seine Stimme in der Natur. Ihre<br />

Werke bekundeten, daß der Heilige Geist ihre Herzen berührt hatte, und Gott<br />

anerkennt sie <strong>als</strong> seine Kinder.“ (LJ 636)<br />

Wir wollen unsere Verantwortung durchaus wahrnehmen und auch vor schwierigen<br />

Fragen nicht zurückschrecken. Dabei ist es hilfreich zu sehen, daß hinter kom-

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