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EIN AUTOBIOGRAPHISCHER LITERATURHINWEIS<br />

„nichtbiblischem“ Quellenmaterial verhalten. Jahrelange Polemik hat uns dazu<br />

geführt, jene lästigen Befunde, die aus „liberalen“ Quellen stammen, total zu<br />

verwerfen, auch wenn die Fakten in der Bibel schmerzvoll, aber unzweideutig sind.<br />

Sollte es ein gläubiger Mensch wagen, auf diesen lästigen Befund hinzuweisen, so<br />

steht häufig sein guter Ruf in der Glaubensgemeinschaft auf dem Spiel, da jene<br />

Fakten <strong>als</strong> die Waffen des Feindes empfunden werden. Und wenn jener Gläubige<br />

dann von seiner Gemeinde ausgegrenzt wird, kann sich Mut rasch in Bitterkeit und<br />

Groll verwandeln. Auf der anderen Seite sehen die Glieder der Gemeinde, die den<br />

„Abtrünnigen“ abgewiesen haben, keinerlei Veranlassung, sich ernsthaft mit den<br />

Fakten zu befassen, da der ehem<strong>als</strong> „Gläubige“ ja inzwischen sowieso abgefallen ist.<br />

Das traditionelle Inspirationsverständnis mit seiner Tendenz zur Irrtumslosigkeit<br />

hat dazu geführt, daß es vor allem „liberale“ Kreise sind, die auf innerhalb der<br />

Schrift befindliche Belege gegen die Irrtumslosigkeit hingewiesen haben. In diesem<br />

Buch habe ich zu zeigen versucht, wie Ellen White mit aller Sorgfalt einen riskanten<br />

Mittelweg einschlägt. Sie erkannte das menschliche Element in der Schrift, glaubte<br />

und erlebte aber nach wie vor deren Kraft <strong>als</strong> Wort Gottes. Da ich Vertrauen zu Ellen<br />

White habe, und weil sie für die Adventbewegung zentrale Bedeutung hat, habe ich<br />

mir immer gesagt: Wenn sie die offenkundigen Tatsachen sehen und trotzdem<br />

glauben konnte, dann kann ich das auch. Und ihr könnt es ebenso.<br />

Daraus ergibt sich für uns Adventisten eine echte Chance. Mit Gottes Hilfe<br />

können wir den besagten Mittelweg zuversichtlich beschreiten. Wir können ein<br />

Inkarnationsmodell der Inspiration vorweisen, das uns die Möglichkeit gibt, Gott von<br />

ganzem Herzen anzubeten und uns untereinander aufrichtig zu lieben – gerade eben<br />

weil wir die ganze Schrift in Betracht ziehen, omnis Scriptura (2. Timotheus 3,16).<br />

Ich weiß, daß nicht alle „Liberalen“ so schlecht sind, wie es ihnen von den<br />

„Konservativen“ angelastet wird. Viele von ihnen werden schlicht „der Zweifelsucht<br />

in die Arme getrieben“ durch die „Irrtümer der allgemein verbreiteten theologischen<br />

Auffassungen,“ um mit Ellen White zu sprechen (Der große Kampf 528). Auf der<br />

anderen Seite sind viele „Konservative“ nicht halb so engstirnig wie es die<br />

„Liberalen“ häufig darstellen. Sie schätzen einfach ihre Beziehung zu Gott so hoch<br />

ein, daß es für sie unannehmbar ist, die Bibel wie ein gewöhnliches menschliches<br />

Buch zu behandeln.<br />

Gibt es eine Möglichkeit der gegenseitigen Annäherung und Übereinstimmung?<br />

Ich glaube schon. Einige kritische Stellungnahmen zu meinem Buch Who’s Afraid of<br />

the Old Testament God? sind diesbezüglich recht aufschlußreich. In jenem Buch bin<br />

ich ähnlich vorgegangen wie in dem vorliegenden Werk, obwohl das vielleicht<br />

dam<strong>als</strong> nicht so deutlich zum Ausdruck kam. Ich habe aber bereits dam<strong>als</strong> meine<br />

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