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INSPIRATION UND PROPHETISCHE AUTORITÄT<br />

meiden, wird Gott dies einer größeren Anzahl <strong>als</strong> nur zwei oder drei Menschen<br />

bekanntgeben. Er wird seiner Gemeinde zeigen, was ihre Verpflichtungen sind.“<br />

(1 T 206-207)<br />

Im Licht der Vision von 1863 kam dann die Gemeinde tatsächlich zu dem Schluß,<br />

daß man unreine Tiere (einschließlich Schweinefleisch) nicht essen sollte. Das<br />

veranlaßte James White, dem früheren Zeugnis über Schweinefleisch die folgende<br />

interessante Erklärung beizufügen: „Dieses bemerkenswerte Zeugnis wurde am 21.<br />

Oktober 1858 verfaßt, nahezu fünf Jahre vor der großen Vision von 1863, in der das<br />

Licht über die Gesundheitsreform gegeben wurde. Als die Zeit reif war, wurde dieses<br />

Thema in einer Weise vermittelt, die unser ganzes Volk aufhorchen ließ. Wie<br />

wunderbar sind die Weisheit und die Güte Gottes! Es mag genauso f<strong>als</strong>ch sein, der<br />

Gemeinde heute die Frage nach Milch, Salz und Zucker aufzudrängen, wie dam<strong>als</strong><br />

die Sache mit dem Schweinefleisch.“ (1 T 206 [Erklärung zur 2. Auflage von 1871])<br />

Hier könnte man geltend machen, daß Ellen Whites Aussage von 1858 auf<br />

ungenügender Information beruhte, daß sie mangelhaft, ja sogar f<strong>als</strong>ch war. Setzt<br />

man jedoch voraus, daß ein Wachstumsprozeß stattfand, so war die damalige<br />

Botschaft genau richtig.<br />

Bezüglich Phrenologie und Mesmerismus war es ähnlich. Die Phrenologie<br />

befaßte sich mit der Form des Schädels und seinen natürlichen Ausbuchtungen,<br />

woraus Rückschlüsse auf die Intelligenz gezogen wurden. Mesmerismus ist wohl am<br />

ehesten mit hypnotischen Praktiken gleichzusetzen. Im Jahr 1864 ließen die Eltern<br />

White ihre beiden Söhne Willie und Edson von einem Phrenologen untersuchen und<br />

erhielten für beide ermutigende Befunde. Ronald Numbers, der diesen Vorfall in<br />

einer Weise schildert, die alles andere <strong>als</strong> positiv ist (Prophetess of Health: A Study<br />

of Ellen G. White 90-91), scheint im Hinblick auf Offenbarung und Inspiration von<br />

einem absoluten „Einmal wahr, immer wahr“-Modell auszugehen, das dem eines<br />

konservativen Fundamentalisten nicht unähnlich ist. Der Unterschied besteht<br />

lediglich darin, daß Numbers Hinweise dafür liefert, daß dieses Modell und die<br />

Annahme der Irrtumslosigkeit nicht haltbar sind.<br />

Dabei stimmt durchaus seine Feststellung, daß das „Einmal wahr, immer wahr“-<br />

Modell mit den Tatsachen nicht übereinstimmt. Daraus läßt sich aber nicht schließen,<br />

daß weder Offenbarung noch Inspiration im Spiel sind. Ein Wachstums-Modell läßt<br />

sich dagegen recht gut mit den Tatsachen vereinbaren. Wenn es einen Gott gibt, dem<br />

Gesundheit und Wohlergehen seiner Kinder am Herzen liegen, wird er sie allmählich<br />

zu größerer Erkenntnis führen.<br />

Rechnet man mit dem Einfluß der Kultur auf die Welt des Propheten und auf<br />

seine Zuhörerschaft, so ist zu erwarten, daß seine Botschaft Bestandteile enthält, die<br />

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