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INSPIRATION<br />

literarischen Anleihen mit einer Offenheit, wie sie in der offiziellen adventistischen<br />

Literatur bisher nur selten anzutreffen war.<br />

Gegen Ende der 70er Jahre stellte Desmond Ford die adventistische Lehre über<br />

das Heiligtum und das Untersuchungsgericht in Frage (1979); damit verschärfte sich<br />

erneut das Inspirationsproblem. War seine Einstellung zurückzuführen (a) auf seine<br />

Methode oder (b) auf seine Erfahrung oder (c) auf beide? Mit Unterstützung der<br />

Generalkonferenz kam der spezifisch lehrmäßige Aspekt beim „Consultation I“-<br />

Treffen (Glacier View, Colorado, 1980), der methodische Aspekt mit Bezug auf<br />

Inspiration auf dem „Consultation II“-Treffen (Washington, D. C., 1981) zur<br />

Sprache.<br />

Eingedenk der deutlichen Äußerungen über Inspiration von Ellen White, leisteten<br />

die Bibelgelehrten der Gemeinschaft einen wichtigen Beitrag zu dem Konsens der<br />

Arbeitsgruppen beim Consultation II-Treffen. Die Übereinkunft bestand darin, daß<br />

die beschreibende Komponente der sogenannten historisch-kritischen Methode zu<br />

trennen ist von den naturalistischen Denkvoraussetzungen und daß diese Methode so<br />

von adventistischen Wissenschaftlern durchaus in der Forschung eingesetzt werden<br />

kann. Faktisch wurden ja diese beschreibenden Methoden bereits angewandt, um das<br />

Vorgehen von Ellen White bei der Abfassung ihrer Werke zu rechtfertigen.<br />

Wenn man bedenkt, welcher Argumentation sich die adventistischen<br />

Bibelgelehrten anschlossen, ist es eigentlich nicht erstaunlich, daß sie Parallelen aus<br />

der Schrift heranzogen, um die von Ellen White benutzte Methode zu stützen. Eines<br />

der bemerkenswerten Bücher zu diesem Thema stammt von George Rice und trägt<br />

den Titel Luke, a Plagiarist? Es wurde für gebildete Laien geschrieben und zeigt,<br />

wie eng die von Lukas angewandte literarische Methode mit dem theologischen<br />

Konzept seines Evangeliums verbunden ist.<br />

Die Debatte über die Inspiration wird unter Adventisten vermutlich weitergehen.<br />

Der von Rice präsentierte Denkansatz eröffnet dabei interessante Möglichkeiten für<br />

das Bibelstudium. Noch ist es aber verfrüht, sich ein Urteil zu bilden, ob seine<br />

Vorstellungen die Gemeinde überzeugen werden. Zu welcher Seite wir auch neigen<br />

mögen – eines steht fest: Immer wieder zieht uns die Bibel in ihren Bann. Und das ist<br />

der Grund, weshalb die Auseinandersetzungen so heftig sind.<br />

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