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INSPIRATION<br />

anerkannt sind, die aber den damaligen Erkenntnisstand übertrafen.“ (S. 79)<br />

Robinson fügt jedoch hinzu, daß das, was diese Vision so bedeutsam gemacht<br />

hatte, im Grunde nicht die Formulierung korrekter Gesundheitsgrundsätze war,<br />

sondern der Gedanke, „daß es zu unseren religiösen Verpflichtungen gehört, für<br />

unseren Körper <strong>als</strong> einem ‚Tempel‘ Sorge zu tragen.“ (D. Robinson 79) Dann folgt<br />

ein Zitat von J. H. Waggoner, um diese Aussage zu stützen. Erstaunlicherweise<br />

beginnt dieses Zitat mit der Feststellung: „Wir erheben nicht den Anspruch, auf dem<br />

Gebiet gesundheitlicher Reformen Pioniere zu sein.“ (Review and Herald, 7. August<br />

1866)<br />

Stellungnahmen jüngeren Datums über die Geschichte der Gesundheitsreform<br />

und Ellen Whites Beitrag dazu haben Waggoners Standpunkt bekräftigt und gezeigt,<br />

daß die Visionen die religiöse Motivation für die Übernahme von Reformen<br />

lieferten, die bereits von anderen eingeleitet worden waren. An diesen Reformen<br />

haben Adventisten gerade deshalb mit großer Zähigkeit festgehalten, weil sie in der<br />

Erhaltung der Gesundheit eine religiöse Verpflichtung sehen.<br />

Tatsächlich ist eher zu erwarten, daß ein Prophet das Volk Gottes auf<br />

Versäumnisse hinweist, <strong>als</strong> daß er ihm neue Verpflichtungen auferlegt. Als Nathan<br />

Davids Sünde mit Batseba tadelte, war das keine neue Offenbarung. David wußte<br />

sehr genau, daß Ehebruch – zumal mit Mord verbunden – eine verwerfliche<br />

Handlung war. Aber irgendwie bewirkten der auf David weisende Finger Nathans<br />

und seine Botschaft: „Du bist der Mann!“, daß David sich neu daran erinnerte.<br />

Ein Grund für den Vertrauensverlust, den die Werke von Ellen White unter<br />

Adventisten in den letzten Jahren erlitten haben, liegt in der Entdeckung, daß sie<br />

ihrer Zeit nicht um Jahre vorauseilte, sondern daß sie durchaus ein Kind ihrer Zeit<br />

war.<br />

Interessanterweise kann diese Erkenntnis auch anhand ihrer veröffentlichten<br />

Zeugnisse mühelos gewonnen werden. Beachten wir ihr frühes Zeugnis (1858) über<br />

den Genuß von Schweinefleisch, das an zwei Glaubensgeschwister gerichtet war, die<br />

in dieser Frage bereits eine Entscheidung getroffen hatten: „Ich sah, daß eure<br />

Ansichten über Schweinefleisch keinen Schaden anrichten würden, wenn ihr sie für<br />

euch behieltet; gemäß eurem Urteil habt ihr aber aus dieser Frage einen Prüfstein<br />

gemacht, und eure Handlungsweise ließ klar erkennen, wie sehr ihr von dieser Sache<br />

überzeugt seid. Wenn Gott von seinem Volk verlangt, auf Schweinefleisch zu<br />

verzichten, so wird er es mit Leichtigkeit davon überzeugen. Er ist genauso bereit,<br />

seinen aufrichtigen Kindern mitzuteilen, was er von ihnen erwartet, wie er bereit ist,<br />

dies einzelnen Menschen zu zeigen, denen er keine Verantwortung für sein Werk<br />

übertragen hat. Falls die Gemeinde wirklich verpflichtet ist, Schweinefleisch zu<br />

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