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BEI DEN VERLEGERN<br />

Was die beiden Prediger betrifft, so gingen sie davon aus, daß Inspiration auf eine<br />

ganz bestimmte Weise zu geschehen habe. Es ist geradezu typisch für konservative<br />

Christen, daß sie nach dem Motto „Ich liebe verbrannte Bohnen“ handeln und den<br />

Textbefund nicht wahrhaben wollen. Eine solche Einstellung kann besonders dann<br />

aufrechterhalten werden, wenn man versäumt, den Tatsachen, wie sie in der Schrift<br />

nun einmal vorhanden sind, ins Auge zu blicken!<br />

Als die beiden Prediger den Text von Jeremia betrachteten, konnten sie die zweite<br />

Alternative nicht mehr aufrechterhalten. Sie hatten nicht die Willenskraft, die<br />

Tatsachen zu leugnen und mußten entweder ihren Glauben aufgeben oder sich mit<br />

den Tatsachen abfinden. Mit einiger Unterstützung gelang es ihnen schließlich, sich<br />

mit den Tatsachen zu arrangieren.<br />

2. Weder das Buch <strong>als</strong> ganzes noch die Aussagen von Jeremia sind chronologisch<br />

angeordnet. Es ist natürlich denkbar, daß entweder ein Redaktor oder Jeremia selbst<br />

für die vorhandene Anordnung des Buches verantwortlich ist. Während einige der<br />

prophetischen Aussagen undatiert sind, sind viele davon mit den vier letzten Königen<br />

Judas verbunden. Es kann somit davon ausgegangen werden, daß dem Buch ein<br />

anderes Prinzip <strong>als</strong> die chronologische Abfolge zugrunde liegt.<br />

Die Kapitel 21 bis 29 stellen ein gutes Übungsfeld dar. Außer Kapitel 23 sind sie<br />

alle mit Daten versehen. Nachstehend ist die Reihenfolge der Könige (mit<br />

Alternativnamen) wiedergegeben, bezogen auf die entsprechenden Kapitel im Buch<br />

Jeremia:<br />

a. Joahas (Schallum): 22 (Teilabschnitt)<br />

b. Jojakim: 22 (Teilabschnitt), 25, 26<br />

c. Jojachin (Jechonja, Konja): 22 (Teilabschnitt)<br />

d. Zedekia (Mattanja): 21, 24, 27, 28, 29<br />

3. Die Septuaginta, die frühe griechische Ausgabe des Alten Testaments, revidiert<br />

den Text von Jeremia.<br />

a. Der Gesamttext von Jeremia in der Septuaginta ist um etwa ein Achtel kürzer<br />

<strong>als</strong> der ursprüngliche hebräische Text. Die Kürzungen in der Septuaginta sind<br />

unerheblich und betreffen überwiegend Sätze oder Satzteile aus dem gesamten Buch.<br />

Beim Buch Hiob können wir in der Septuaginta etwas ähnliches feststellen. Es ist<br />

um ein Sechstel kürzer <strong>als</strong> das hebräische Original. Offenbar haben sehr schwierige<br />

hebräische Passagen die Hiob-Übersetzer der Septuaginta dazu geführt,<br />

schwerverständliche Sätze beiseite zu lassen, um nicht auf Vermutungen angewiesen<br />

zu sein.<br />

Bei Jeremia spielte dieses Argument offenbar keine Rolle. Doch in beiden Fällen<br />

kann das Resultat vielleicht verglichen werden mit den Auswahlbüchern von<br />

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